Bundestagskandiaten stellen sich den Fragen von Kaaster Schülern

Die Bundestagskandidaten aus dem Wahlkreis Kaarst, Korschenbroich und Meerbusch stellen sich den knallharten Fragen der Schüler im Albert-Einstein-Gymnasium.

Kaarst. Eine Bühne, sechs Bundestagskandidaten, drei Themengebiete und zahlreiche knallharte Fragen von Schülern der Oberstufe des Albert-Einstein-Gymnasiums.

Vor der Podiumsdiskussion, die am Freitag im Forum der Schule stattfand, hatte sich eine Arbeitsgruppe von Elft- und Zwölftklässlern in den Ferien getroffen und Fragen ausgearbeitet.

Anna Golda darf mit ihren 17 Jahren zwar noch nicht an der Wahl teilnehmen, was aber kein Grund für sie ist, sich nicht für die Parteiprogramme zu interessieren. Zusammen mit Vivian Mehler (17) hat sie sich den Themenbereich Bildung ausgesucht.

„Wir Schüler sind alle gegen G8“, sagt sie nach der 90-minütigen Diskussion. „Zu dem Thema wollte ich mal die Meinung der Politiker hören.“

Die Antworten von Manfred Büddemann (Linke), Otto Fricke (FDP), Wilhelm Frömgen (Piraten), Ansgar Heveling (CDU), Karl-Heinz Renner (Grüne)und Benedikt Winzen (SPD) überraschten die hervorragend vorbereiteten Schüler. „Alle waren mehr oder weniger gegen G8“, sagt Golda. „Ich hoffe jetzt, dass das keine Wahlversprechen sind, sondern dass da wirklich was getan wird.“

Beim Thema Außenpolitik gab es hingegen weniger Überraschendes. Christof Seget (20) und Max Hubert (18) hatten sich dem Themengebiet Syrienkonflikt gewidmet.

Mithilfe von aktuellen Bildern aus dem Krieg erklärt Hubert seinen Mitschüler die Eckdaten des Konflikts. Soll die Bundesrepublik eingreifen oder nicht, war dann die Frage an die Politiker. Nein lautete die verkürzte Antwort aller Politiker.

Zum Themenkomplex Energiewende müssen die Kandidaten in 30 Sekunden ihren Standpunkt zum Atomausstieg deutlich machen. Wer die Redezeit überzieht, wird durch lautes Hupen vom Smartphone unterbrochen.

Von „Der Ausstieg ist da, aber schlecht organisiert“ (SPD) über „Da gibt es noch eine Menge zu tun“ (CDU) und „Industrie muss bezahlbare Energie haben, um Arbeitsplätze zu halten“ (Piraten und FDP) bis hin zu „Energiewende muss in den Kommunen begonnen werden“ (Grünen) und „Abzockerei durch Großkonzerne muss aufhören“ (Linke) schafften es alle.

Zum Schluss der runden und spannend gestalteten Polit-Schau der Schüler lesen die Moderatoren die zwischendurch eingereichten Fragen der Mitschüler aus dem Publikum vor. „Im Wahlprogramm der Grünen steht, dass Cannabis legalisiert werden soll. Ab wieviel Jahren, Herr Renner?“ „Den Senioren im Altenheim würde ich ein bisschen Cannabis wünschen“, sagt der Grünen-Politiker.

„Das ist bestimmt verträglicher als die Medikamentencocktails, die sie täglich bekommen.“ Pirat Frömgen ist für die Legalisierung der Droge ab 18 Jahren und erntet dafür Applaus bei den Schülern: „Das wäre eine tolle Sache.“

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