Amadeo Bacelli : Gemeinsames Zittern bis zum Schlusspfiff

Mit Familie schaut Amadeo Bacelli in seiner Pizzeria Amici die Italien-Spiele.

Neuss. Amadeo Bacelli ist Fußballfan. In seiner Pizzeria Amici in Uedesheim werden die Spiele von Deutschland und Italien per Beamer auf eine Großleinwand übertragen. Und es wird heftig mitgezittert.

Seit zwölf Jahren wohnt Bacelli im Rhein-Kreis, seit 2007 ist er Besitzer einer kleinen, aber feinen Pizzeria im Neusser Süden. Seine Gäste sind zum großen Teil Stammkunden, die die Spezialitäten des Neapolitaners zu schätzen wissen.

Das letzte Vorrundenspiel gegen Irland entscheidet über den Verbleib der Azzurri bei der EM und entsprechend groß ist die Anspannung am Montagabend. „Ich bin aufgeregt, aber bei der Arbeit kann ich das natürlich nicht so zeigen“, erklärt Bacelli. Die Chancen der Italiener schätzt er objektiv ein: „Wir haben eine sehr junge Mannschaft, der noch die Routine fehlt. Wir müssen 2:0 gewinnen, dann ist auch das Halbfinale drin.“

Vor der Leinwand haben sich Familienangehörige und Freunde versammelt. Parallel läuft die Begegnung zwischen Spanien und Kroatien, die über ein Weiterkommen der Italiener mitentscheidet. Der Blick der Zuschauer wandert zwischen der Leinwand und dem kleinen Fernsehapparat hin und her. Schwager Attillio kommentiert aufgeregt die Aktionen aller vier Mannschaften, rechnet zwischendurch den aktuellen Tabellenstand aus. Das erste Tor der Italiener heizt die Stimmung an.

Zur Pause ist der Ausgang des Abends offen. „Wenn wir heute weiterkommen, trinken wir aber noch ein Bier zusammen“, sagt Bacelli. Mit Wiederbeginn werden nicht nur die Aktionen auf dem Rasen in Posen lebhafter, aufgeregt wird auch gestikuliert, das Geschehen kommentiert und das eigene Team euphorisch angefeuert.

Kurz vor Ende der regulären Spielzeit scheint alles klar zu sein: Balotelli erzielt das zweite Tor für Italien, die Spanier das 1:0, Kroatien ist so gut wie raus. Die Freude über den nahenden Sieg ist nun auch Amadeo Bacelli anzusehen. Attillio wirft ein: „Das ist bei unserer Mannschaft immer so: Zittern bis zuletzt und gucken, wie die anderen so spielen.“

Trotz des Sieges wird mit Cola angestoßen. Gäste und Mitarbeiter müssen noch mit dem Auto nach Hause fahren.

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