Dormagen will mit neuer Struktur in die 2. Liga

Björn Barthel nun Koordinator. Wirtschaftsbeirat wurde neu geschaffen.

Dormagen. Die Sonne strahlte am Donnerstag auf die Köpfe der Verantwortlichen beim Handball-Drittligisten TSV Bayer Dormagen.

Es war irgendwie symbolisch für die Aufbruchsstimmung, die beim Meister der 3. Liga-West vor dem Start in die neue Saison in einer Woche herrscht.

Am Ende der erfolgreichen vergangenen Saison, in der man eigentlich nur den Klassenerhalt als Ziel hatte, konnte man aufgrund der wirtschaftlichen Situation nicht aufsteigen. Das war ein Jahr nach der Insolvenz des Vorgänger-Vereins DHC Rheinland nicht möglich. Aber das Ziel 2. Liga hat man jetzt fest im Auge.

Eine neue Organisationsstruktur wurde am Donnerstag auf der Saisoneröffnungspressekonferenz im Sportcenter präsentiert, zu der TSV-Sportvorstand Rainer Lisson extra aus dem Urlaub angereist war. Lisson präsentierte Björn Barthel als neuen Koordinator Handball. „Björn Barthel verfügt über eine langjährige Erfahrung im Bereich der Handball-Basisabteilung und hat sich auch im Bereich des Projektes 3. Liga als Sportkoordinator bestens bewährt“, sagt Lisson.

Wesentlich bei der Neustrukturierung war auch die Schaffung eines Wirtschaftsbeirates, für den Jobst Wierich als Sprecher fungiert. „Die Mannschaft soll nicht nur sportlich, sondern auch auf anderen Ebenen wahrgenommen werden“, sagt Wierich.

Der Wirtschaftsbeirat setzt sich aus führenden Personen des Rheinkreises Neuss zusammen. Es sollen Netzwerke geschaffen werden, in der Wirtschaft und im sozialen Bereich.

Alle dies dient dem Ziel, „mittelfristig wieder in die 2. Liga“ zu kommen, sagt Barthel. Der TSV Bayer Dormagen soll wieder als „gesellschaftliches Ereignis“ wahrgenommen werden. Den Zuschauerschnitt von 1200 wolle man halten, bei den Dauerkarten konnte man sich leicht auf 130 steigern.

„Netto gehen wir mit einem Etat von 340 000 Euro in die Saison“, sagt Barthel. Dazu kämen Sachleistungen und Erlöse aus Medienpartnerschaften — solide Voraussetzungen für eine erfolgreiche Saison. „Ein Platz unter den ersten Vier wäre sehr gut“, sagt Barthel.

Trainer Jörg Bohrmann hält das für möglich, wenn alles gut laufe. Gegenwärtig hat der Coach in Moritz Preuss, Sebastian Damm, Markus Breuer und Robin Doetsch noch vier Ausfälle zu beklagen. Ob einer der Spieler bis zum Saisonstart am kommenden Freitag gegen den starken Zweitliga-Absteiger TuS Ferndorf zur Verfügung steht, sei fraglich.

„Wir wollen vorne mitmischen, es wird aber eine schwierige Saison“, sagt Bohrmann, dessen Team sich am Samstag im Schützenhaus in Dormagen der Öffentlichkeit präsentiert. Auch weil Konkurrenz aus dem Rhein-Kreis Neuss dazugekommen ist. „Ich halte den Neusser HV für einen starken Aufsteiger“, sagt Bohrmann.

In den ersten fünf Spielen stehen drei Derbys an, unter anderem das in Neuss. Bohrmann: „Da kann man schnell mal Punkte auf die vorderen Plätze verlieren.“

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