Handball/DHC: Rosige Zukunft, aber fragile Gegenwart

Dormagen hat neuen Sponsor. Sportlich sieht es momentan jedoch schlecht aus.

Dormagen. Die Zukunft des Handball-Zweitligisten DHC Rheinland sieht rosig aus. Erst vereinbarte man mit dem rheinischen Rivalen HSG Düsseldorf eine Handballgemeinschaft, die ab der nächsten Saison greift.

Dann präsentierte Geschäftsführer Heinz Lieven ein Jahr nach dem Insolvenzantrag mit Kyocera Fineceramics einen neuen Haupt- und Hallensponsor. Da müssten doch alle Beteiligten positiv gestimmt auf die Partie am Freitag Abend (19.45 Uhr, Sport Center) gegen den Bundesligaabsteiger ASV Hamm schauen.

Dass dem nicht so ist, liegt einerseits an der bereits vier Spiele andauernden Niederlagenserie. Mit 20:18-Punkten sind die Dormagener als Neunter somit endgültig in der abstiegsgefährdeten Region angekommen, denn am Ende der Saison werden den Rheinländern acht Punkte abgezogen. Somit steht man nicht besser da als der Lokalrivale TV Korschenbroich, der auf einem Abstiegsplatz rangiert.

Aber auch die personelle Situation des Zweitligisten ist kein Grund, um in Freudentaumel auszubrechen. Nach den langfristigen Ausfällen von Kreisläufer Bastien Arnaud (Kreuzbandriss) und Rückraumspieler Ondrej Zrdrahala (Fingerbruch) fällt seit dem letzten Spieltag nun auch der Halbrechte David Breuer nach seinem Jochbeinbruch aus dem Spiel gegen Bietigheim für mindestens acht Wochen aus.

Trainer Richard Ratka hat jetzt nur noch drei Rückraumspieler, von denen keiner ein Linkshänder ist. „Die Situation ist grenzwertig“, so der DHC-Coach, der froh ist, dass man in der EM-Pause zumindest den Düsseldorfer Ex-Nationalspieler Michael Hegemann verpflichten konnte. Ratka ist nach dem Ausfall Breuers nun vor allem als Taktiker gefordert, denn ohne Linkshänder im Aufgebot ist er zu Umstellungen im Spielsystem gezwungen.

„In Bietigheim konnten wir nicht so schnell angemessen auf die Situation reagieren“, erklärt Ratka, der zuerst einen Rechtshänder auf die vakante Position beordert hatte — was der Gegner sofort mit einer Manndeckung für Bartosz Konitz beantwortete. Damit hatte der Gegner das Spiel des DHC beinahe komplett zum Erliegen gebracht.

Erst mit der Umstellung auf Rechtsaußen Tobias Plaz lief das Dormagener Spiel wieder runder. „Wir haben jetzt eine Woche Zeit gehabt, uns auf die Situation einzustellen. Zwar sind alle Lösungen nur als Provisorium zu bezeichnen, doch wir müssen das nun durch Kampf und vor allem gute Defensive kompensieren“, so Ratka vor der brisanten Partie gegen Hamm.

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