Handball: TVK geht mit neuer Kraft ins Schicksalsspiel

In Rostock will Korschenbroich mit einem Sieg den Anschluss an die Nicht-Abstiegszone herstellen.

Korschenbroich. Wenn der Letzte auf den Vorletzten der Tabelle trifft, spricht man gemeinhin von einem Kellerduell. So auch im Vorfeld der Partie zwischen dem HC Empor Rostock und dem TV Korschenbroich, die am Samstag um 19.30 Uhr an der Ostsee angepfiffen wird.

Auch wenn beide Seiten die Bedeutung des Spiels versuchen, zu relativieren, ist allen Beteiligten klar: Nur ein Sieg sendet im ersten Spiel des Jahres 2012 die richtigen Signale, damit der Anschluss an die Nicht-Abstiegszone wieder hergestellt wird.

Zurzeit rangieren der 19. und 20. mit jeweils 10:24-Punkten zwei beziehungsweise vier Punkte hinter den Plätzen 15 (TSG Friesenheim) und 16 (HSG Düsseldorf). Zusammen mit dem DHC Rheinland, der zwar im Moment noch mit 20:16-Punkten im oberen Drittel der Tabelle geführt wird, dem aber wegen des Insolvenzverfahrens im letzten Jahr noch acht Punkte abgezogen werden, sowie Potsdam und Bad Schwartau bilden Rostock und der TVK die Kellerregion der Liga. Der SV Post Schwerin hat mit 17:19-Punkten auf Platz 13 bereits einen gehörigen Vorsprung auf die Verfolger.

„Unser Ziel muss es sein, schnellstmöglich Punkte zu sammeln, um aus dem Sog da unten rauszukommen“, sagt TVK-Coach Christian Voß. Allerdings mussten die Korschenbroicher im letzten Test gegen den DHC Rheinland einen deftigen Rückschlag hinnehmen: Denn mit Rückraumspieler Florian Korte verletzte sich eine der Stützen der Mannschaft schwer. Wegen einer Knieverletzung (Meniskus) fällt der 25-Jährige für den Rest der Saison aus.

„Das ist ganz bitter für uns, aber natürlich auch für Florian selbst. Ich muss ehrlich sagen, dass ich nach Bekanntwerden der Diagnose ziemlich unter Schock stand“, so Voß. „Aber wir müssen schnell Lösungen finden.“ Diese wurde dann gestern in Form des Neuzugangs Steffen Fischer präsentiert. Der 21-jährige Linkshänder spielt auf der rechten Rückraumposition und kommt vom Dessauer HV.

„Wir sind sehr froh, die Verpflichtung von Steffen Fischer bekanntgeben zu können“, kommentierte Kai Faltin, sportlicher Leiter beim TVK. Fischer weilte Anfang Januar für ein mehrtägiges Probetraining in Korschenbroich. Beide Seiten, Verein und Spieler, fanden auf Anhieb Gefallen aneinander. Fischer unterschrieb am gestrigen Abend einen Vertrag bis Saisonende und freut sich auf seine Aufgabe: „Ich möchte helfen, dass der TVK die Klasse hält. Mannschaft, Trainer und Umfeld machen auf mich einen sympathischen Eindruck.“

Trainer Christian Voß heißt seinen Neuzugang willkommen: „Steffen ist auf und neben dem Spielfeld ein intelligenter Junge. Ich möchte ihn weiterentwickeln und bin der Überzeugung, dass er dazu beitragen wird, dass wir unser Spiel weiter stabilisieren. Da uns mit Mathias Deppisch und Robin Doetsch zwei Linkshänder fehlen, ist es wichtig, dass wir auf der rechten Seite eine weitere Option haben.“

Rostock hat mit ähnlichen Verletzungssorgen zu kämpfen, konnte jedoch keinen Ersatz für Tom Wetzel präsentieren. Der Rückraumspieler fällt ebenfalls aufgrund eines Meniskusschadens mindestens sechs Wochen aus. Das macht es für Trainer Norbert Henke nicht einfacher: „Nicht zu übersehen sind bei uns die Unzulänglichkeiten in der Wurfeffektivität. Auch in der Defensivarbeit müssen wir kompakter stehen.“

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