Tennis: Zweitliga-Meister fährt Sparkurs

Der TV Osterath muss in der neuen Saison seinen Etat runterfahren und setzt stattdessen auf den Nachwuchs.

Osterath. Der Tennis-Zweitligist TV Osterath muss in der am 17. Juli startenden Spielzeit kleinere Brötchen backen. Nachdem der Verein sich in der zurückliegenden Meistersaison finanziell übernommen hatte und auf sein Aufstiegsrecht verzichtete, musste der Etat um 40 Prozent gekürzt werden. „Wir waren gezwungen, unser sportliches Konzept komplett zu überarbeiten und haben uns entschlossen, überwiegend mit jungen, talentierten Spielern zusammenzuarbeiten, die auf dem Weg nach oben sind“, erklärt der Vorsitzende Rolf van Kaldekerken.

Aus der Mannschaft des vergangenen Jahres konnten außer Sascha Hesse alle deutschen Spieler gehalten werden. Neben Vizemeister Kevin Deden werden Jens Janssen, Dirk Groth, Sebastian Schlösser, Gerrit Lotz sowie Trainersohn Patrick Elias weiterhin am Krähenacker aufschlagen. Hinzu kommt der Australier Joel Lindner, der im vergangenen Jahr die positive Überraschung beim Zweitliga-Meister war.

Die neue Nummer eins beim TVO wird der Franzose Ludovic Walter sein, der aktuell auf der ATP-Weltrangliste auf Position 305 steht. Jüngster Spieler im Kader ist der erst 17-jährige Österreicher Dominic Thiem, der sich in der ITF-Junioren-Rangliste bis auf Platz zwei vorgearbeitet hat.

Hinzu kommen weitere Talente von internationalem Format, die, davon ist van Kaldekerken überzeugt, über großes Potenzial verfügen: Der Italiener Lorenzo Giustino ist 20 Jahre alt, der Tscheche Michael Schmid ein Jahr älter. Der 23-jährige Adam Feenay ist eine guter Freund von Lindner. Der Australier mit britischem Pass gehörte vor einigen Jahren schon einmal zu den Top 200 in der Welt. Der exzellente Doppelspieler, der bei den Australian Open in diesem Jahr das Viertelfinale erreichte, will sich nach längerer Verletzungspause wieder in die Weltspitze zurückkämpfen.

Van Kaldekerken spricht auch für seinen Erfolgscoach Luis Elias, wenn er sagt: „Wir sind uns bewusst, dass diese Strategie riskant ist. Aber unserer bescheidenen finanziellen Mittel lassen uns keine andere Wahl.“ Der Vereinschef ist nichtsdestotrotz davon überzeugt, „dass wir ein Team gemeldet haben, das in der Lage ist, die entscheidenden Punkte zu holen, um den Klassenerhalt zu schaffen“.

Zum Saisonauftakt am Sonntag 17. Juli, kommt Rot-Weiß Köln zum NRW-Derby nach Osterath. Dann gibt es wahrscheinlich ein Wiedersehen mit zwei alten Bekannten. Der Slowake Pavol Cervenak und der Schwede Filip Prpic holten in der vergangenen Saison noch mit dem TV Osterath die Meisterschaft in der 2. Liga, haben inzwischen aber die Fronten gewechselt und schlagen für Köln auf.

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