Trauerfeier für Jobcenter-Mitarbeiterin

Kreis erstellt eine Sicherheitsanalyse auch für Ämter mit viel Publikumsverkehr.

Rhein-Kreis Neuss. Die vor zehn Tagen in Neuss ermordete Jobcenter-Mitarbeiterin ist am Freitag beerdigt worden. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) berichtete, nahmen etwa 350 Gäste an einer Trauerfeier in Düsseldorf teil. Der Vorsitzende des BA-Verwaltungsrates, Peter Clever, würdigte die 32-Jährige als „liebenswerte und durchweg positiv denkende Mitarbeiterin“. Die Bundesagentur für Arbeit hatte am Freitag für alle zugehörigen Arbeitsagenturen und Jobcenter Trauerbeflaggung angeordnet. In vielen Büros liegen Kondolenzbücher aus. Außerdem richtete die BA ein internes Spendenkonto für die Hinterbliebenen ein. Die Jobcenter im Rhein-Kreis Neuss blieben am Freitag geschlossen.

Am 26. September war die 32-jährige Mitarbeiterin des Jobcenters an der Strese-mannallee von einem Kunden niedergestochen worden. Den Notfallknopf hatte sie nicht mehr drücken können. Gegen den kurz nach der Tat festgenommenen 52-Jährigen ermittelt die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft wegen Mordes.

Nach der Bluttat in der vergangenen Woche wird nun verstärkt die Frage der Sicherheitsvorkehrungen diskutiert. Zuständig dafür sind die örtlichen Träger.

Derzeit überprüft der Rhein-Kreis Neuss, der mit der Agentur für Arbeit Mönchengladbach Träger des Jobcenters Rhein-Kreis Neuss ist, nun auch die Sicherheitsvorkehrungen in der Kreisverwaltung.

„Die schreckliche Tat hat uns schockiert und tief betroffen. Jetzt gilt es, die Sicherheit für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch zu verbessern“, sagt Landrat-Vertreter und Kreissozialdezernent Jürgen Steinmetz. Dies gelte für bestehende Gebäude, darunter auch die Kreisverwaltung, und ebenso für den geplanten Neubau des Jobcenters nahe des Hauptbahnhofs.

Die Hochbauabteilung des Kreises ist bereits beauftragt, eine Sicherheitsanalyse zu erstellen und Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten. Dabei geht es vor allem um publikumsintensive Bereiche wie Sozialamt, Gesundheitsamt, Ausländeramt und Straßenverkehrsamt. Das Ergebnis wird unter anderem in der Sitzung des Kreissozialausschusses am 22. November vorgestellt.

Außerdem bezieht der Kreis mit Blick auf Schmierereien am Jobcenter klar Stellung gegen Extremisten, die die Tat für rassistische und fremdenfeindliche Aktionen nutzen wollen: „Wir fordern ein konsequentes Vorgehen gegen den Täter, aber auch alle Trittbrettfahrer“, so Steinmetz, der dabei auch auf die Resolution des Kreistags für Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit verweist. Red/dpa

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