Die Schützin, die seit 1999 Mitglied ist, freut sich auf diese Aufgabe: „Es ist sehr überwältigend, sehr aufregend, das erste Mal Königin zu sein.“ Nach genau 771 Schuss ist der letzte Teil des Zielvogels gefallen. Die Reihenfolge, in der auf die Pfänder, zum Beispiel auf die Flügel oder den Kopf des hölzernen Tieres geschossen wird, spielt durchaus eine Rolle. „Wer den Korpus des Vogel am Endes des Tages herunter holt, wird König.

Die Prinzenkrone auf dem Kopf des Ziels schießt zum Beispiel nur die Jugend ab“, sagt Jörg Materna, der erste Vorsitzende des Vereins.

Junge Schützen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren haben die Möglichkeit, mit einem gelungenen Schuss ebenfalls Prinz zu werden.

Diesmal war Matthias Rum (17) der Glückspilz. Er trägt gleich zwei „Pfänderstrüssken“ an seinem Hemd, denn er hat einen Teil des Ziels und die Krone geschossen. „Ich freue mich natürlich, ich wollte immer mal ein Pfand schießen und diesmal sind es gleich zwei.“

Nicht mehr für das hohe Amt angetreten ist Mathias Feuerstack (24), der dreimal in Folge Schützenkönig war und der sich aus diesem Grund „Kaiser“ nennen darf. „Dreimal reicht. Ich habe dieses Jahr nicht mehr auf den König geschossen. Leider habe ich diesmal auch kein Pfand geschossen.“

Feuerstack liebt das Vereinsleben und die Zusammenarbeit von Jung und Alt. „Zudem haben wir ein ausgesprochen junges Vereinsleben in Herzkamp. Ich habe auch viele meiner Kumpels in den Verein gebracht“, sagt er.

Der Vogel, dessen Bruchstücke nach einem gelungenen Schießen auf einem Tisch zu sehen sind, hat Vereinsmitglied Kurt Becker angefertigt.

Der ehemalige Maler ist seit 57 Jahren Vereinsmitglied und hat dieses Jahr seinen 54. Zielvogel erstellt. „Nächstes Jahr habe ich Jubiläum. Übrigens sind die Krone und das Reichsapfelkreuz aus echtem Gold. Ich habe ein Spezialbindemittel mit Gold gemischt“, sagt er mit Stolz.