Kein „ruhiger Lebensabend“ an der Geschwister-Scholl-Straße

Anwohner beschweren sich über Lärmbelästigung durch quietschende Autoreifen und laute Musik.

Haßlinghausen. „Wir bitten den Ausschuss für Anregungen und Beschwerden um Hilfe“, heißt es in einem Brief, in dem sich rund 20 Bewohner eines Hauses an der Geschwister-Scholl-Straße über starke Belästigungen durch Lärm in den Abendstunden beschweren. Der Lärm gehe von den Parkplätzen vor ihrem Haus und im Wendekreis vor der Sporthalle aus, auf denen bei lauter Musik aus geöffneten Fahrzeugen gegröhlt oder auch kleine Rennen mit quietschenden Reifen gefahren würden.

Man habe schon sehr oft die Polizei gerufen, berichten die Briefschreiber. Manchmal seien die Autos danach auch weggefahren, nach 15 Minuten aber zurückgekehrt. In der Tat gab es im letzten halben Jahr zwölf Polizeieinsätze, überwiegend in den Sommermonaten.

„Die Beamten haben die Fahrer zur Ruhe ermahnt und in Einzelfällen auch Platzverweise ausgesprochen“, sagt Dietmar Trust, Sprecher der Polizei des Ennepe-Ruhr-Kreises. Zudem seien auch Gespräche mit den Anwohnern geführt worden. „Die Anrufe gingen meist von ein und derselben Person aus“, so Trust. Seiner Einschätzung nach dürften sich die Belästigungen — jahreszeitlich bedingt — ohnehin minimieren. „Im August gab es vier Einsätze, seitdem hatten wir keine Anrufe mehr.“

Für die Anwohner dürfte das Thema jedoch keineswegs abgehakt sein — zu deutlich sind die Erinnerungen an vergangene Vorfälle: „Wenn wir oder auch andere ältere Hausbewohner die Verursacher ansprechen und uns über den Radau beschweren, werden wir verlacht, verhöhnt und es werden uns Schläge angedroht“, schreiben die Beschwerdeführer. Dazu würden als Repressalien auch Klingelschilder oder Gartenmöbel mit Mayonnaise beschmiert.

„Insgesamt hatten wir uns in unserem Alter einen schönen ruhigen Lebensabend erhofft, werden aber von Tag zu Tag immer trauriger und enttäuscht“, lautet das Fazit des Briefes.

Das Sprockhöveler Ordnungsamt ist in der Angelegenheit bislang nicht tätig geworden. „Die meisten Vorfälle haben sich in den Abendstunden abgespielt, da sind unsere Mitarbeiter in der Regel nicht mehr im Einsatz“, sagt Ordnungsamtsleiter Thomas Mai. Auch die Polizei sah bislang keinen Anlass, das Ordnungsamt hinzuziehen, da es keine schwerwiegenden Vorfälle gab.

In der nächsten Sitzung des Beschwerdeaussschusses am Mittwoch, 7. November. Ab 17 Uhr werden die Vorfälle thematisiert.

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