Obstbäume contra Dorfwiese an der Herzkamper Mulde?

Herzkamper Bürgergemeinschaft hat viele Ideen für die Nutzung einer Ausgleichsfläche.

Herzkamp. Ganze 14 Gäste waren zur Bürgerversammlung gekommen, zu der die Bürgergemeinschaft Herzkamp ins Evangelische Vereinshaus geladen hatte. Ganz oben auf der Tagesordnung: die Obstwiese, die als Ausgleichspflanzung für die Wohnbebauung der Herzkamper Mulde gepflanzt werden soll. Als Sachkundiger war der Architekt Michael Elter dazugebeten worden.

Apfel-, Birn- und Pflaumenbäume sind für die über 10 000 Quadratmeter südwestlich des Wendehammers vor dem Sportplatz vorgesehen. „Ist die Obstwiese wirklich nötig?“, fragte Gerlinde Honke-Feuerstack von der Bürgergemeinschaft. Oder könne man sich hier auch etwas anderes vorstellen?

Zu beachten sei, dass die Pflege der Bäume auch langfristig gesichert sein müsse. Für die erste Zeit übernehme das der Investor — aber dann? Mit ungepflegten Bäumen und reichlich Fallobst sei keinem gedient, außer vielleicht jeder Menge Wespen.

Alles in allem kann man sich seitens der Bürgergemeinschaft eine Zweiteilung des Geländes vorstellen. Ein Teil könne Obstwiese, als Puffer zur Wohnbebauung, werden. Der andere solle eine Wiese sein, die alle nutzen könnten — zum Beispiel, wenn der Zirkus zur Schule kommt oder die Jugend des VfL Gennebreck mal zelten möchte. „So etwas wie ein Dorfanger“, meinte Honke-Feuerstack.

Vorgeschlagen wurde auch, für die verbleibenden Obstbäume Patenschaften zu vergeben, in deren Rahmen Familien Pflege und Nutzung eines Baumes übernehmen. Eine weitere Idee: Für überreiche Jahre könnte man eine Saftpresse anschaffen.

Ein Problem im Zusammenhang mit der Idee der Bürgergemeinschaft wurde bereits erkannt: Auch die Gemeinschaftswiese muss natürlich gepflegt werden, und zwar von denen, die sie nutzen. Elter gab deshalb zu bedenken, dass man erst genau wissen müsse, was man wolle, bevor man mit der Stadt rede.

Die Versammlung beschloss schließlich, mit der Schule, dem Kindergarten und dem VfL Gennebreck Gespräche aufzunehmen und bei Interesse einen detaillierten Plan für die Fläche zu entwickeln. Erst nach Abstimmung mit dem Investor soll der fertige Plan dann im Lenkungskreis der Stadt vorgestellt werden.

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