Offene Türen bei Wicke: Beim Räderhersteller läuft alles rund

Knapp 1000 Interessierte haben Wicke am Tag der offenen Tür besucht.

Offene Türen bei Wicke: Beim Räderhersteller läuft alles rund
Foto: Stefan Fries

Herzkamp. Das Fazit vorweg: Der Tag der offenen Tür der Firma Wicke war ein Erfolg. Zwischen 800 und 1000 Gäste kamen am vergangenen Samstag an die Elberfelder Straße, um den führenden Räder- und Rollenhersteller an seinem Sprockhöveler Standort kennen zu lernen. Schon 30 Minuten vor Öffnung strömte das Publikum auf das Gelände und ließ sich in den weitläufigen Hallen Arbeitsschritte veranschaulichen.

In der Polyurethan-Fertigung zum Beispiel werden Räder und Rollen aus flüssigem Kunststoff in Form gegossen. Beeindruckend: Eine Maschine kann innerhalb einer Minute zwischen drei Farben wechseln — je nachdem, ob der Kunde seine Rollen beispielsweise lieber in Rot, Gelb oder Schwarz bestellt. „An einer anderen Maschine wird manuell gewechselt, das dauert mehrere Stunden“, erklärt Peter Steinmann, Personalleiter bei Wicke. Unterhalb der Haupträderfertigung werden die Artikel bearbeitet. In der PU-Dreherei entfernen Mitarbeiter zum Beispiel scharfe Kanten am Kunststoff.

Nachdem ein Rad in die konventionelle Drehbank eingespannt ist und das Messer die rotierende Felge berührt, fliegen Kunststoffstreifen ab — wie dünne Bandnudeln. Der Vorgang dauert wenige Sekunden.

Seit etwa vier Jahren erfüllt das Unternehmen Sonderwünsche: „Wir haben eine Profilschneidemaschine geplant und gefertigt“, sagt Robert Kura, der Interessierte zwischen 20 Minuten und zwei Stunden durch die Bereiche führt. Der 25-Jährige arbeitet seit sechs Jahren bei Wicke und ist für Arbeitsvorbereitung und Einkauf zuständig. Er schaltet die Maschine ein: Eine heiße Klinge fährt in den Kunststoff des Rades und lässt in gewünschten Winkeln und Konstellationen Muster entstehen. In der Schweißerei werden vorab auf Maß geschnittene Stahlbänder zu Kreisen gebogen und an den offenen Enden verschweißt.

Eine Halle weiter arbeitet ein Schweißroboter: Ein Mitarbeiter spannt Einzelteile wie zwei Schenkel und eine Grundplatte in die Maschine ein, die programmierte Konturen exakt abfährt und so die Teile miteinander verbindet.

Spannend ist ein Blick auf den Bildschirm des neu angeschafften „Bearbeitungszentrums“ in der CNC-Dreherei. Parallel zum tatsächlichen Vorgang, bei dem Material maschinell Bohrungen oder Gewinde erhält, kann man die Werkzeuge digital bei diesem Vorgang beobachten. Auch am Schweißrundtisch, in der Montageabteilung und der Spritzlackiererei stehen permanent Mitarbeiter zur Verfügung und zeigen am Objekt, was der jeweilige Leiter der Führung erläutert.

„Wir haben von allen Seiten positives Feedback bekommen“, fasst Personalleiter Peter Steinmann das Betriebsfest zusammen, das in dieser Form alle drei Jahre für ganz Sprockhövel und Umland stattfindet — unter anderem, um neue Entwicklungen zu zeigen. „Es waren auch mehr als 50 Ehemalige da, die inzwischen Rentner sind. Sie waren fasziniert, was sich innerhalb von drei Jahren schon wieder getan hat.“

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