Projekt: Leonardo-Brücken fördern Teamgeist und Sinn für Technik

Projekt der Ingenieurkammer möchte Jungen und Mädchen für Technik begeistern.

Niedersprockhövel. Es ist ein Geniestreich, nur aus Holzbalken eine Brücke zu bauen, die schnell zusammengesetzt und genauso schnell wieder abgebaut werden kann — und trotzdem tragfähig ist. Leonardo da Vinci war der kluge Kopf, der dazu den Konstruktionsplan entwickelt hat.

Wie einfach man aus 21 Balken ohne jedes Werkzeug solch ein Bauwerk fertigstellt, haben die Schüler der Gemeinschaftshauptschule Niedersprockhövel selbst erlebt. Sie nahmen am Leonardo-Brückenbauwettbewerb der Ingenieurkammer-Bau NRW teil, der in nordrhein-westfälischen Schulen durchgeführt wird.

Nach einer gemeinsamen Einweisung aller Teilnehmer ging es für die ersten acht Teams in die Sporthalle, wo schon Handschuhe, Schutzhelme und natürlich die 21 Balken bereit lagen. Zwischen acht und zehn Mitglieder hatte jeder Bautrupp, der jeweils eine Klasse vertrat.

„Die Teams durften sich selbst bilden“, berichtet der stellvertretende Schulleiter Herbert Brenneken. „Schließlich müssen die Mitglieder harmonieren.“ Teambildung und Gemeinschaftssinn sollten mit dem Wettbewerb gefördert werden, wünscht er sich: „Sonst gab es bei uns immer ein Fußballturnier. Wir haben uns aber für diesen Wettbewerb beworben, damit auch die Schüler, die nicht so auf Fußball stehen, zum Zug kommen.“

Auf dem „Bauplatz Aachen“, wie ein Baufeld in der Turnhalle heißt, freuen sich derweil die Vertreter der Klasse 5a über ihren Erfolg: Als zweitschnellste Gruppe haben sie ihre Brücke fertiggestellt. „Bauleiter“ Batos hatte die Aufgabe, seinen Klassenkameraden den Konstruktionsplan zu erklären.

Die Anderen waren aktiv am Aufbau beteiligt. „Wir haben zuerst alles auf den Boden gelegt und Hs gebaut. Die haben wir dann hochgeschoben“, erzählt Mirco ganz aufgeregt. Auch Elisabetha, Laura und Michelle sind begeistert, hatten sie vorher doch noch nie mit Holz gearbeitet. „Die Jungs haben das Team ausgesucht und uns gefragt, ob wir mitmachen“, sagt Michelle.

Das Konzept der Teambildung hat in der Klasse 5a augenscheinlich gut funktioniert, denn auch Leon, Massimo und Tim sind mit der Gruppe und dem Ergebnis sehr zufrieden.

Und weil die gemeinsame Arbeit den Schülern ein richtiges Wir-Gefühl vermittelt hat, überlegt Herbert Brenneken nun, mit dem Kollegium im Rahmen einer Lehrerfortbildung ebenfalls einmal Leonardo-Brücken zu bauen. Dann allerdings ohne die Hilfe der Experten der Ingenieurkammer.

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