Renaturierung auf Raten: Jetzt werden drei Staustufen entfernt

Europäische Wasserrichtlinie macht Renaturierung des Sprockhöveler Bachs möglich.

Niedersprockhövel. Die Vorgaben sind ambitioniert: Spätestens bis zum Jahr 2027 sollen die Gewässer in den Mitgliedsländern der EU in einen guten ökologischen Zustand versetzt werden.

Ein positiver Aspekt ist dabei die finanzielle Förderung, die Kommunen für die Renaturierung ihrer Bäche bekommen können. Bei rund 80 Kilometer meldepflichtiger Fließgewässer allein in Sprockhövel sind die Anforderungen allerdings hoch.

Unterstützung erhält die Stadt bei ihren Bemühungen durch die Bezirksregierung Arnsberg. Hier wurden in der Vergangenheit mit großem Aufwand Umsetzungs- und Bewirtschaftungspläne für eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen erstellt, auf die örtlich zurückgegriffen werden kann.

„Der Sprockhöveler Bach hat auf seiner ganzen Länge keine Auen mehr. Aufgrund von hohen Abstürzen und festen Betoneinbauten ist er für Fische nicht mehr durchgängig“, berichtet Ulrich Höhmann vom städtischen Tiefbauamt.

Nach einer ersten Maßnahme im Jahr 2009 soll nun an einer weiteren Stelle die Situation verbessert werden. Im Bereich Fritz-Lehmkuhl-Weg werden in den nächsten Wochen drei insgesamt 2,10 Meter hohe Staustufen entfernt. „Dafür gibt es 80 Prozent Zuschüsse vom Land. Für den Eigenanteil der Stadt können wir eine Ausgleichszahlung für ein benachbartes Bauprojekt einsetzen“, freut sich Höhmann.

Der entsprechende Beschluss wird in Form einer Dringlichkeitsentscheidung Ende des Monats vom zuständigen Umweltausschuss des Stadtrates gefasst. Da die Fördermittel des Landes, die durch die Landtagswahl verzögert erst im August freigegeben wurden, bis Mitte November abgerufen werden müssen, sollen die Arbeiten bis dahin auch möglichst weit fortgeschritten sein.

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