Sicherheit: Rettungskonzept am Radweg?

Teils weite Wege gibt es auf der alten Trasse für den Rettungsdienst. Nun sollen die günstigsten Zugänge exakt kartiert werden.

Sprockhövel. Herrliche Landschaft abseits von störendem Straßenverkehr - das macht die große Beliebtheit des Rad- und Wanderwegs auf der alten Bahntrasse aus. Die relative Abgeschiedenheit kann aber auch zum Nachteil werden, dann nämlich wenn es zu einem Unglücksfall kommt. Problem: Für den Rettungsdienst gibt es auf einigen Abschnitten Zufahrten nur in größerem Abstand.

Die Stadt Sprockhövel will jetzt ein Sicherheitskonzept für die stark genutzte Freizeitstrecke erarbeiten und sich dabei nicht nur mit dem Rettungdienst, sondern auch mit den Nachbarstädten absprechen, um Zugänge abzusprechen und eventuell eine Kilometrierung vorzunehmen.

Aktueller Anlass: Am 13. Mai war wie berichtet ein älterer Spaziergänger auf der Trasse etwa in Höhe Quellenburgstraße zusammengebrochen. Augenzeugen alarmierten den Rettungsdienst, doch der kam zunächst nicht an den Mann heran. Man fürchtete, die Tragfähigkeit der Brücke über die A43 reiche für den Rettungswagen nicht aus. Später wurde er mit einem Pritschenwagen des Bauhofs geborgen. Möglicherweise wertvolle Zeit ging verloren. Der Mann verstarb später.

Michael Schäfer, Fachbereichsleiter Ordnung und Straßenverkehr beim Kreis, hat der Stadt angeboten, bei der Erarbeitung eines Rettungskonzepts zu beraten und zu moderieren. "Die Kartierung der Zugänge zum Radweg ist aber Sache der Städte", sagt er.

Schäfer regt darüber hinaus an, nach dem Beispiel des Leinpfads (Ruhr) in bestimmten Abständen einheitliche Schilder mit Kilometerangaben am Radweg aufzustellen, die es auch Auswärtigen möglich machen, im Notfall per Handy gleich eine genau Ortsangabe zu machen. Das kann für die Wahl des günstigsten Anfahrtwegs des Rettungsdienstes entscheidend sein.

"Wir werden auch das prüfen. Wichtig ist aber, dass wir mit unseren Nachbarstädten reden, um auch ein einheitliches System zu vereinbaren", sagt Sprockhövels Baudezernent Bernd Woldt. Die auch überregionale Bedeutung des Radwegs Alte Trasse wird immer größer, nachdem der Anschluss an den Ruhrradweg näher rückt und mit Hattingen, Sprockhövel, Gevelsberg und Wetter bereits vier Städte angeschlossen sind.

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