Verwaltung und Politik wollen die Hauptschule erhalten

Gutachter sieht kaum Zukunftschancen — Stadt weist auf die Stärken hin.

Sprockhövel. Sprockhövel sei ein „sehr spezieller Fall“, meinte Ernst Rösner, der dem Kreisschulausschuss am Montag sein Gutachten zur „Schulentwicklung im Ennepe-Ruhr-Kreis“ vorstellte. Aus seiner Sicht werde man „irgendwann mangels Nachfrage“ die Hauptschule aufgeben müssen. Grundsätzlich empfahl er allen Politikern, vor ihren Entscheidungen den Willen der betroffenen Eltern abzufragen. In der Diskussion präzisierte er diese Empfehlung mit dem Hinweis, dass Eltern die Eigenschaft hätten, sich nicht an Prognosen zu halten.

Bereits im vergangenen Monat hatte sich der Sprockhöveler Schulausschuss mit dem Standpunkt des Gutachters beschäftigt. Dabei hatte die zuständige Fachbereichsleiterin Evelyn Müller erklärt: „Das ist eine Schule, auf die wir wirklich stolz sein können.“ Die Hauptschule bekomme immer wieder Preise für ihre Arbeit und solle möglichst lange weiterbestehen, sagte sie und wies auch darauf hin, dass die Stadt in der Vergangenheit einiges unternommen habe, um den Standort zu sichern.

Unterstützung erhielt sie aus den Reihen des Ausschusses. So forderte auch Klaus Knippschild (SPD), alle Schulstandorte in der Stadt zu erhalten. Die Einrichtung einer vom Gutachter vorgeschlagenen Zweigstelle der Gesamtschule hält er für keine gute Lösung.

Auch Helga Wieland-Polony (CDU) mochte dem Gutachten nicht folgen, ohne sich noch einmal intensiv damit zu beschäftigen.

Hannelore Gieseker vom Kreisschulamt wies im Zusammenhang mit den prognostizierten Schülerzahlen darauf hin, dass das Gutachten die Pendlerzahlen nicht berücksichtige. Dazu ergänzte Evelyn Müller, dass beispielsweise derzeit zahlenmäßig eine komplette Klasse von Sprockhöveler Kindern die Gesamtschule in Witten besucht.

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