Seit drei Jahren leitet Alexander Brockmann die BMX- und Skate-AG an der Mathilde-Anneke-Hauptschule. Der 25-jährige Sprockhöveler ist ein ehemaliger Schüler. Jetzt zeigt er dem Nachwuchs seine Tricks. „Das macht echt Spaß. Wir sind auch eine lustige Truppe“, sagt Brockmann und lacht.

Die AG trifft sich jeden Freitag auf dem Schulhof. In einer kleinen Garage werden zwei Rampen, Skate- und Longboards gelagert, die die Schule für die AG angeschafft hat. Zwei Jungen rollen die Rampen auf den Hof, ein anderer fegt Laub und Glasscherben zusammen. Insgesamt zwölf Jugendliche lernen in der AG verschiedene Kunststücke auf dem kleinen Fahrrad.

„Jeder kann BMX fahren. Man braucht nur ein bisschen Mut“, erklärt Alexander Brockmann. Auch er hat auf dem Schulhof angefangen: „Als ich 13 war, habe ich immer die großen Jungs bewundert. Irgendwann durfte ich dann auch mal fahren. Ich liebe den Adrenalinstoß beim Abspringen.“

Die AG hat er später selbst ins Leben gerufen. „In Sprockhövel wird gar nichts für die Kids gemacht“, sagt Brockmann, der mittlerweile in Bochum lebt. Nach seiner Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker hat er dort mit einem Studium begonnen — Soziale Arbeit. „Ich habe gemerkt, dass mir der Umgang mit den Kindern richtig viel Spaß macht“, erklärt er seine Wahl.

„Darf ich mal ’ne Runde drehen?“, fragt Ramazan. „Klar. Aber denk an den Helm“, sagt Brockmann und gibt dem Elfjährigen sein Rad. Ramazan ist seit fünf Jahren auf dem kleinen Fahrrad unterwegs: „Die Schnelligkeit find’ ich am besten.“

Seit vier Jahren ist Alexander Brockmann mit seinem BMX auch professionell unterwegs. Er ist Teil der Show „Urbanatix“. 60 Parkour-Läufer, Tänzer, Breakdancer und BMXer aus 24 Städten zeigen in der Bochumer Jahrhunderthalle ihre Tricks.

Brockmann koordiniert die Show der Radfahrer. „Das Tolle am BMX-Fahren ist, dass man sich gegenseitig motivieren kann, aber nicht so abhängig ist, wie in einem Fußballteam. Jeder ist auf sich allein gestellt. Aber ohne Mitfahrer macht es keinen Spaß.“