Neue Anlaufstelle für Schwangere in Haßlinghausen

Adina Stracke und Sarah Heller eröffnen das Hebammenwerk.

Neue Anlaufstelle für Schwangere in Haßlinghausen
Foto: Stefan Fries

Haßlinghausen. Die letzten Renovierungsarbeiten sind abgeschlossen, der symbolische Klapperstorch vor den Räumlichkeiten steht schon. Mit dem neuen Jahr eröffnen die Hebammen Adina Stracke und Sarah Heller ihr Hebammenwerk Grüner Weg im Ortsteil Haßlinghausen. Die beiden Frauen bieten dort zahlreiche Kurse für Schwangere und junge Mütter an.

„Wir haben jetzt eigene Räumlichkeiten für unsere Gruppenkurse. Ein solches Angebot gibt es in Sprockhövel bislang nicht“, sagt die 32-jährige Stracke. Das Hebammenwerk sei ein Zentrum für Schwangere und junge Mütter mit Kindern bis zum ersten Lebensjahr. Unterstützt werden Stracke und Heller, die beide selbst Mütter sind, von einem vierköpfigen Team aus Fitnessberaterinnen sowie Trage- und Yogatrainerinnen.

Das Angebot reicht von Geburtsvorbereitungskursen über Akupunktur und Schwangerenyoga bis hin zu Rückbildungskursen. Auch Kangatraining kann gebucht werden: Das sind Fitnesskurse für Mütter und Babys, die in eine Tragehilfe gesetzt werden und quasi „mitturnen“. „Die Kosten für die Betreuung und Kurse werden von den Krankenkassen übernommen“, betont Heller (31), die zuletzt in Elternzeit war und zur Eröffnung wieder in den Beruf einsteigt.

Bislang besuchen die beiden Hebammen die Schwangeren und jungen Mütter noch zu Hause, die betreuten Familien stammen aus einem Umkreis von etwa 20 Kilometern. Kennengelernt hatten sich Stracke und Heller im Sommer im Familienzentrum „Krabbelbude“ in Hattingen. Weil man sich sympathisch war, entstand die Idee für die gemeinsame Hebammenpraxis. Der Beruf als Hebamme sei „sehr, sehr abwechslungsreich“, sagt Stracke, die sich nach einer Ausbildung zur Mediengestalterin beruflich neu orientiert hatte.

„Jede Frau und jede Schwangerschaft ist anders“, sagt sie. Für Kollegin Heller ist ein echtes „Wunder“, wie Kinder zur Welt kommen und heranwachsen. So schön der Beruf aber auch ist: Betriebswirtschaftlich ist die Tätigkeit nicht immer leicht. Die Entbindung in einem Krankenhaus wird der Hebamme mit 280 Euro vergütet — zu wenig nach Ansicht von Heller und Stracke, um damit finanziell über die Runden zu kommen. Zudem muss für den Geburtsprozess eine Versicherung abgeschlossen werden, die pro Jahr 6200 Euro kostet.

Die beiden jungen Frauen bieten deshalb über ihre Praxis keine Entbindung an. „Das Thema ,Geburt’ nimmt im Gesamtspektrum der Hebammenarbeit auch nur einen kleinen Teil ein“, erklärt Heller.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort