Straßen bleiben offen für alle

Durch offizielle Widmung von Privatstraßen sollen Sperrungen durch private Grundeigentümer verhindert werden.

Sprockhövel. Der Streit um die Sperrung der Löhener Egge vor einigen Jahren ist manchem noch in schlechter Erinnerung. Um derartige Vorkommnisse für die Zukunft auszuschließen, betreibt die Stadt seit 2007 verstärkt die öffentliche Widmung von Straßen, die sich noch in Privatbesitz befinden. 87 Straßen wurden seitdem für die öffentliche Benutzung gesichert.

Aktuell stehen zwölf Straßen kurz vor der formellen Widmung. Wie der städtische Beigeordnete Bernd Woldt erläutert, sind aktuell bereits 156 der insgesamt 195 im Eigentum der Stadt befindlichen Straßen bereits auch rein rechtlich öffentliche Straßen — für 87 von ihnen wurde das Verfahren seit 2007 durchgeführt.

„95 Prozent der Straßenflächen gehörten der Stadt schon immer. In manchen Fällen fehlten gerade mal zehn Quadratmeter“, berichtet Woldt. Für den Ankauf von privaten Restflächen, die einer Widmung entgegenstehen, hält die Stadt Finanzmittel im Etat bereit.

Bei den übrigen 39 Straßen würden die Verfahren aber nicht so zügig vorangehen, schätzt Woldt. Grund sei, dass an vielen Stellen noch Grunderwerb erforderlich sei. „Außerdem gibt es in der Stadt 66 Straßen, bei denen kein öffentliches Interesse an einer Widmung besteht“, sagt der Beigeordnete. Diese könnten in Privatbesitz bleiben, weil es sich beispielsweise um Sackgassen handele oder weil über sie nur wenige Häuser erschlossen würden, so Woldt.

Faktisch ändert sich nach Auskunft des Beigeordneten für die Anwohner der jetzt im Verkehrsausschuss vorgelegten Straßen nichts. Die Straßen seien von der Stadt immer schon als öffentliche Straßen betrachtet und auch so behandelt worden — zum Beispiel beim Winterdienst und bei der Straßenunterhaltung.

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