300 Freiwillige schließen Trassenlücke

Damit die Nordbahntrasse möglichst schnell zum Rad- und Wanderweg wird, halfen jede Menge Wuppertaler am Samstag beim freiwilligen Pflastern mit.

Uellendahl. Es geht voran: Wieder ist ein Stück Nordbahntrasse fertig, wenn auch leider nur als Provisorium. Am Samstag hatten sich etwa 300 Wuppertaler am Viadukt an der Uellendahler Straße eingefunden und pflasterten mit etwa 25 Mitstreitern der Wuppertal Bewegung etwa 80 Meter der zum Rad- und Wanderweg umfunktionierten ehemaligen Bahnstrecke.

Das Trassenpflastern — es war nicht die erste Aktion dieser Art — hat auch immer etwas von einem Fest. Bereits am frühen Morgen war der Grill aufgebaut, die Freiwilligen wurden mit Getränken und Kuchen verköstigt. So pflasterten um 11 Uhr zwei Trupps unter der sachkundigen Anleitung von Lutz Eßrich (Wuppertal Bewegung), während immer wieder Wanderer, Radfahrer und Jogger das Trassenstück passierte. Die Nordbahntrasse ist bereits ein Teil des Wuppertaler Freizeitangebots — unabhängig davon, ob sie fertig ist oder nicht.

„Wo kann man denn hier helfen? Wir sind zum Pflastern gekommen.“ Anja Heine und Sascha Meuter blicken tatendurstig in die Runde. Kein Problem: Jürgen Ortmann konnte den beiden Wuppertaler sofort sagen, wo sie am besten mit anpacken können. Und warum kamen die beiden an ihrem freien Tag? „Je mehr mithelfen, um so schneller geht es. Wir sind Anwohner und warten darauf, dass die Trasse endlich fertig wird“, erklärt Anja Heine ihr Engagement.

Eine ähnliche Antwort gibt es von Michael Taubert, der mit Sohn Tim zum Pflastern gekommen ist: „Die Strecke ist so interessant, da wollen wir einfach mithelfen.“ Vater und Sohn nutzen die Trasse bereits kräftig. Für Lisa Gilfert — sie wohnt am Katernberg — ist es ebenfalls keine Frage: „Die Trasse soll möglichst schnell fertig werden, da muss man auch mal selbst anpacken.“

Und während Mitglieder der Wuppertal Bewegung und Freiwillige loslegten, hängte Carsten Gerhardt, Vorsitzender der Wuppertal Bewegung, an den Randzäunen die Plakate mit den Sponsoren auf. Was sagt er zu den Gerüchten, dass die Trasse erst 2020 fertig werden könnte?

Gerhardt schüttelt den Kopf: „Es spricht nichts dagegen, dass die Trasse Ende 2014 endlich fertig ist.“ Dann fügt er an: „Ich hoffe, das ist das letzte Brückenstück, das wir provisorisch pflastern müssen.“

Hintergrund: Die beim „Bürgerpflastern“ verwendeten Steine sollen nach der endgültigen Sanierung des Viadukts an anderer Stelle wiederverwendet werden. Wie berichtet, ging es jetzt erst einmal darum, den bislang holprigen Weg zu sichern und passierbar zu machen.

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