Agentur-Fusion zur Bewältigung des Strukturwandels

Zum Jahreswechsel erhält das bergische Städtedreieck eine gemeinsame Arbeitsagentur. Die steht vor großen Aufgaben.

Wuppertal. Am Jahresanfang 2013 fusionieren die Arbeitsagenturen Solingen-Remscheid und Wuppertal. Martin Klebe, der beide Agenturen und künftig auch die gemeinsame führt, spricht von einem „Signal an den Standort“, dass die zwei Verwaltungsausschüsse der Agenturen am gestrigen Dienstag zusammen in Solingen tagten: In keiner Stadt sollen durch die Fusion Nachteile entstehen.

„Die Geschäftsstellen Solingen und Remscheid bleiben auch von der Personalstärke her unverändert erhalten“, betont Jürgen Krause von Verdi. Er saß dem Solinger Ausschuss abwechselnd mit Hans-Peter Pollmann (Vereinigung Bergischer Unternehmerverbände) vor. Beide halten die Fusion für sinnvoll — wie auch Pollmanns Wuppertaler Kollege Klaus-Peter Starke und Guido Grüning (DGB).

„Das bergische Fachkräfte-Bündnis wird ein zentraler Punkt sein“, nennt Starke einen Aspekt der gemeinsamen Arbeit. Die neue, größere Agentur habe eher Chancen, an Fördermittel zu kommen, vermutet Krause. Agenturleiter Martin Klebe hat bereits Hilfe für das Fachkräfte-Bündnis beantragt. Er hofft auf 250.000 Euro für einen Zeitraum von zwei Jahren. Hauptthema der Agentur wird der anhaltende Strukturwandel sein. Auch darüber sind sich der Vorsitzende der Geschäftsführung und die Mitglieder der Verwaltungsausschüsse einig. Keine andere Region in NRW stecke in einem so tiefgreifenden Wandel wie das bergische Städtedreieck.

Die Zahl der Industriebetriebe sei in den vergangenen 20 Jahren doppelt so schnell zurückgegangen wie im Land, die Arbeitslosigkeit doppelt so stark gestiegen. „Die Agentur kann die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht ändern“, sagt Klaus-Peter Starke aus Wuppertaler Sicht. „Wir können aber das Beste daraus machen.“

Für Kunden und Mitarbeiter soll sich wenig ändern. Klebe: „In 99 Prozent der Fälle bleiben die Mitarbeiter da, wo sie sind.“ In Wuppertal betreuen 190 Kräfte (60 weitere sind im Servicecenter tätig) rund 4300 Arbeitslose. In Solingen steht das Verhältnis bei 82 zu fast 2000 und in Remscheid bei 25 zu 1400. Dazu kommen dort 3800 Kunden im gemeinsamen Jobcenter. In Wuppertal und Solingen sind die Jobcenter städtisch.

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