Alleingänge in der Kulturpolitik?

Grüne und FDP kritisieren OB Jung und Dezernent Nocke.

Wuppertal. Bündnis 90/Die Grünen und die FDP forderten am Donnerstag gemeinsam eine konstruktivere Form des Dialoges im Kulturausschuss. Beide Parteien übten Kritik an „Alleingängen und mangelnder Informationspolitik“ seitens des Kulturdezernenten Matthias Nocke (CDU) und Oberbürgermeister Peter Jung.

Lediglich eine kurze Nachricht per Mail habe man am Dienstagnachmittag zu den Plänen für eine Kooperation mit dem Theater Hagen erhalten. „Seit neun Monaten wissen wir nicht, wo Herr Nocke hin will und erfahren das meiste erst aus den Medien“, bemängelte Peter Vorsteher, Fraktionsvorsitzender und kulturpolitischer Sprecher der Grünen. Außerdem gebe es in den Kulturausschusssitzungen nur mündliche Berichte. „Darauf kann sich die Politik nicht vorbereiten“, sagte Vorsteher.

Die kulturpolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion und Aufsichtsratsmitglied der Wuppertaler Bühnen, Ingrid Pfeiffer, ging einen Schritt weiter. „Ich sehe darin Methode, sich die Arbeit zu erleichtern. Mich treibt die Sorge, dass demokratische Gremien gebremst, geblockt und ausgehebelt werden. Ob bei der Stadthalle, der Orchesterfusion, beim Schauspielhaus oder der Kooperation mit Hagen — die Informationen, die wir erhalten, sind sehr dürftig und kommen nur auf Nachfrage.“

Der für den 30. November vorgesehene Kulturausschuss wurde abgesagt, weil kein Bedarf vorhanden sei. Dass Martin Möller (Grüne) als Aufsichtsratsmitglied der Bühnen bei der kürzlich anberaumten Aufsichtsratssitzung nichts von der „Hagener Kooperation“ vernommen habe, befremde ihn sehr. „Dieses Vorgehen ist schädlich für unsere Kulturpolitik“, sagte Möller.

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