Bezirksregierung: Fusion der Orchester ist ohne Alternative

Die Behörde will weder für Tariferhöhungen noch für neue Stellen Zuschüsse bewilligen.

Wuppertal. In Sachen Orchesterfusion zwischen dem Sinfonieorchester Wuppertal und den Bergischen Symphonikern hat mittlerweile auch die Bezirksvertretung Düsseldorf erstmals schriftlich Stellung bezogen. In dem Schreiben der kommunalen Aufsichtsbehörde, das unserer Zeitung vorliegt, fallen deutliche Worte: „Aus Sicht der Finanzaufsicht kann die Alternative zu einer Fusion keinesfalls ein ,Weitermachen wie bisher‘ sein“, heißt es.

Schon bald würden Tariferhöhungen in Remscheid und Solingen höhere Zuschüsse an die Bergischen Symphoniker erforderlich machen, die in der Haushaltssituation der beiden Städte als Ausweitung freiwilliger Leistungen im Nothaushaltsrecht nicht mehr vertretbar seien. Beim Sinfonieorchester Wuppertal seien Neubesetzungen von Stellen bislang befristet geduldet worden — allerdings in der Erwartung, „dass kurzfristig Konsolidierungsentscheidungen getroffen werden“.

Zugleich wird auf die grundsätzliche Unzulässigkeit von Einstellungen verwiesen, so sie denn in den Bereich der freiwilligen Ausgaben der Kommunen fielen — was hier der Fall ist. Mit anderen Worten: Kommt es nicht zur Fusion der Orchester, ist deren Fortbestand akut bedroht.

Auf jeden Fall aber müssten sich beide Klangkörper von ihrer bisherigen Personalstärke verabschieden. Zum einen, um damit Tariferhöhungen auffangen zu können, zum anderen, weil die Bezirksregierung keinen weiteren Stellenbesetzungen mehr zustimmen wird — auch nicht befristet. Die bisherigen Größen eines A-Orchesters (Wuppertal) und B-Orchesters (Remscheid/Solingen) wären damit obsolet.

Gerade diese unterschiedliche Einstufung stellt derzeit die größte Hürde bei den Fusionsbestrebungen dar. Im Falle einer Zusammenlegung müssten die Musiker der Bergischen Symphoniker nach dem höheren A-Tarif bezahlt werden, was zu Mehrkosten in Höhe von 2,6 Millionen Euro in den ersten sieben Jahren führen würde (wir berichteten). Ob das Land die Kosten übernehmen und so den Weg für die Fusion ebnen wird, ist fraglich.

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