Breiter Unterstützerkreis mahnt: „So nicht, Helios“

Wegen der drohenden Kündigungen von Mitarbeitern beim Dienstleister DLK gibt es einen Kreis, der um den Erhalt der Jobs kämpft.

Wuppertal. Dieser Streit wird nicht nur schärfer, er findet nun auch auf einer breiteren Basis statt: Denn nachdem Helios möglicherweise bis zu 160 Menschen bei der Dienstleistungstochter DLK kündigen will und die ersten Proteste dagegen gelaufen sind, hat sich jetzt ein Unterstützerkreis gebildet, der sich gegen diese Kündigungen engagiert. Eine klare Aussage: „Nicht alles, was rechtlich möglich ist, ist gesellschaftspolitisch akzeptabel.“

Damit wehren sich die Unterstützer dagegen, dass nun ausgerechnet solch eine Gruppe von Entlassungen beziehungsweise niedrigeren Löhnen bedroht ist, die vor gut zehn Jahren nach Einkommensverzicht mit dafür gesorgt hat, dass das Klinikum weitermachen konnte. Was das denn für eine Wertschätzung gegenüber den Menschen sei, fragt der SPD-Landtagsabgeordnete Dietmar Bell und fügt hinzu: „Ich finde das skandalös.“

Und auch Ilka Federschmidt, Superindententin des Evangelischen Kirchenkreises, wünscht sich eher ein Krankenhaus mit einem Wertesystem, mit dem sich die dort beschäftigten Menschen auch identifizieren können. Ilka Federschmidt wie auch Marcel Simon, Vorstandsmitglied im Katholikenrat Wuppertal, und Mustafa Aygün, Sprecher der Wuppertaler Moscheen, engagieren sich nun unter anderem deshalb im Unterstützerkreis, weil sie von Gläubigen ihrer jeweiligen Gemeinschaften gefragt wurden, ob sie nicht etwas gegen die Zustände bei Helios beziehungsweise bei DLK unternehmen könnten. Alle stellen klar, dass es sich beim Helios Klinikum Wuppertal um ein gesundes Unternehmen handele. Eines, das gute Renditen erwirtschaftet und das die im Raum stehenden rund 400.000 Euro Ersparnis nicht unbedingt auf dem Rücken der DLK-Mitarbeiter sparen müsse.

Bell hat sogar arge Bedenken bezüglich des Geschäftsmodells, denn bei weiter sinkenden Löhnen könne das nur so funktionieren, wenn die Mitarbeiter trotz ihrer Arbeit beim Staat Transferleistungen geltend machen. Und dann zahle eben wieder einmal die Allgemeinheit dafür, dass das Geschäftsmodell funktioniere.

Auch der betriebswirtschaftlichen Helios-Logik wollen die Unterstützer nicht folgen. Denn dann müssten ja irgendwann noch viel niedrigere Löhne akzeptiert werden. Und Petra Kremer, ehemalige BTV-Basketballerin und nun international tätige Schiedsrichterin, schließt mit einem Appell an Helios: Man könne eine Entscheidung auch zurücknehmen und dadurch gestärkt aus der Situation herausgehen. Anderenfalls, so alle Unterstützer, drohe Helios, seinen guten Ruf zu verspielen.

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