Chinas Regierung will Wuppertal einen Friedrich Engels schenken

Politik diskutiert noch über den idealen Standort.

Wuppertal. Knapp vier Meter groß, mehr als 860 Kilogramm schwer und gestützt von einem 40 Zentimeter hohen Sockel: So sieht er aus — der Friedrich Engels, der im gleichnamigen Garten Position beziehen könnte, weil China Wuppertal mit einer Skulptur beschenken will. Trotz der imposanten Maße: Die ersten Modelle zeigten ihn als eher schmalen Mann — wie es im Rathaus heißt, wird der kommunistische Revolutionär jedoch weiterhin überarbeitet. Er soll stattlicher werden.

So viel ist aber bereits klar: Friedrich Engels, der große Sohn Barmens, soll in Bronze gegossen werden. Die Mehrheit stimmte diesem Plan zu. Der Kulturausschuss hat die Annahme der Schenkung empfohlen, das letzte Wort spricht der Rat am 18. November. Wie viel Geld fließt — sprich wie viel China das Geschenk wert ist — , sei nicht bekannt, sagt die Stadtverwaltung auf WZ-Nachfrage.

Unklar sei auch noch, wann genau die chinesische Statue in Barmen zu Hause sein soll. Wer sie in den Fingern hat, steht hingegen fest. Der Entwurf stammt von Chenggang Zeng, der an der Akademie für Kunst und Design in Peking lehrt.

Zur Auswahl stehen vier Standorte — im nördlichen, westlichen und östlichen Teil des Engelsgartens. Die Verwaltung favorisiert „Standort 3“, die östliche Position nahe der Oper. Ursula Schulz (SPD) teilt diesen Standpunkt nicht: „Das Denkmal schaut in die falsche Richtung. Engels kehrt seinem Elternhaus, dem Engels-Haus, den Rücken.“ Schulz kritisiert, dass Engels bloß deshalb in Richtung Opernhaus blicken solle, damit chinesische Besuchergruppen die günstigste Ausgangslage für Erinnerungsfotos hätten. Wenn sie Engels von vorne ins Bild rückten, hätten sie das Engels-Haus im Hintergrund.

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