Bürgermeisterwahl Der Kampf um den Chefsessel ist eröffnet

Andreas Mucke und die SPD starteten im Rex-Kino in den OB-Wahlkampf.

Bürgermeisterwahl: Der Kampf um den Chefsessel ist eröffnet
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Einen Kampf scheint Andreas Mucke bereits gewonnen zu haben. Das sehr gut besuchte Rex-Kino am Kipdorf erweckte gestern Vormittag den Eindruck, dass der Kandidat seine Partei hinter sich gebracht hat. „Ich will Oberbürgermeister von Wuppertal werden“, sagte Mucke. Und der Jubelsturm seiner Genossen war ihm gewiss.

In einer kämpferischen Rede schwor der 48 Jahre alte Ingenieur seine Partei auf die nächsten Wochen und Monate ein. Es gilt, nach elf Jahren wieder einen Sozialdemokraten auf den Chefsessel im Rathaus zu hieven. Mucke hat das Zeug dazu, daran ließ er gestern keinen Zweifel.

„Ich will ein politischer Oberbürgermeister sein“, kündigte der Geschäftsführer der kommunalen Quartier-Entwicklungs-Gesellschaft an. Diesen Seitenhieb auf Amtsinhaber Peter Jung, den einige Wuppertaler für zu ausgleichend und kantenlos halten, quittierten die etwa 300 Zuhörer mit anhaltendem Applaus.

Im Wahlkampf will Mucke offensichtlich auf traditionell sozialdemokratische Themen setzen. Es mache ihn betroffen, dass in Wuppertal jedes dritte Kind in Armut lebe, sagte er. Die Betreuung unter drei Jahre alter Kinder sei ihm ebenso ein Herzensanliegen wie der Ausbau der offenen Ganztagsbetreuung an Wuppertals Grundschulen.

Wirtschaftspolitisch will Mucke das Handwerk stärken. Um diesen Anspruch zu untermauern, hatte er Kreishandwerksmeister Arnd Krüger zu einer Diskussionsrunde ins Rex eingeladen. Krüger bemängelte fehlende Ausbildungsfähigkeit vieler Hauptschüler.

Jana Ihle von der Alten Feuerwache an der Gathe warb in der Diskussion zum Auftakt des SPD-Wahlkampfes für Unterstützung von Kindern aus prekären Familienverhältnissen. Sie berichtete von Sechsjährigen, die sich mit Selbstmordgedanken plagen. „Aber damit kommt man nicht groß in die Öffentlichkeit“, sagte sie. Dabei könne es sich die Gesellschaft gar nicht leisten, diese Kinder zu ignorieren.

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