Der WSV muss auswärts für seine Fans bezahlen

Die Regelung für Auswärtsspiele kostet den Verein rund 1000 Euro pro Partie.

Der WSV muss auswärts für seine Fans bezahlen
Foto: Kurt Keil

Wuppertal. „Wuppertaler SV darf nicht auswärts ran.“ Diese Schlagzeile, die in der vergangenen Saison gar bundesweit durch die Gazetten ging, wird es wohl nicht geben, wenn am 10. August die neue Oberliga-Saison beginnt. Die ersten beiden Auswärtsspiele bei der SSVg Velbert (17. August) und bei Jahn-Hiesfeld sind gesichert — und das, obwohl die hohen Sicherheitsauflagen, über die viele Vereine der fünften Liga gestöhnt hatten, nicht heruntergeschraubt wurden.

Eine schlechte Nachricht gab es für den Wuppertaler Traditionsclub, der als einziger in der Liga über eine größere Anhängerschaft verfügt, aber auch. Auf Anordnung der Landesinformationsstelle für Sporteinsätze (LIS — bisher ZIS) wurden die ersten sechs Auswärtsspiele des WSV in die höchste Sicherheitskategorie vier eingestuft.

Bei der Präsidiumssitzung des Fußballverbandes Niederrhein wurde außerdem verkündet, dass Gastvereine, die für eine solche Einstufung verantwortlich sind, künftig auf eigene Kosten mindestens zehn professionelle Ordner und einen Ordnungsdienstleiter stellen müssen.

Heißt: für den WSV wird es teuer. „Pro Saison sind das 8000 bis 12.000 Euro“, sagt WSV-Vorstandssprecher Alexander Eichner enttäuscht darüber, dass der Verein vor vollendete Tatsachen gestellt worden sei. Insolvenzverwalter Jörg Bornheimer hat einen Protestbrief an den Verband geschickt. Eichner: „Noch ist er unser Vertreter, auch wenn die Aufhebung des Insolvenzverfahrens nur noch eine Formalie ist.“

Die zuvor nicht eingeplanten Sicherheitskosten stellten zwar den Insolvenzplan nicht infrage (Eichner: „Wir haben Reserven einkalkuliert.“), dennoch ist der Vorstandssprecher enttäusch, wie wenig das aus seiner Sicht bis auf wenige Ausnahmen gute Verhalten der WSV-Fans in der vergangenen Saison von Polizei und Verband berücksichtigt worden sei. Ordner hatte der WSV schon bisher bei Auswärtsspielen gestellt. „Allerdings auf Kosten der Gastvereine. Manche haben das auch gar nicht in Anspruch genommen“, berichtet der Fanbeauftragte Christian Weiß über den Unterschied.

Der Fußballverband Niederrhein hatte nach der abgelaufenen Spielzeit angekündigt, künftig die Gastvereine stärker in die Pflicht zu nehmen, damit es nicht wieder kurzfristig zu Absagen und Verschiebungen im Spielplan komme. Nun sieht der WSV sich bestraft.

Bei der SSVg Velbert und Jahn-Hiesfeld freut man sich schon auf möglichst zahlreiche WSV-Fans. Wir hatten in der Vergangenheit in unseren Stadion keine Probleme mit WSV-Fans“, erklärten Jens Klein (Velbert) und Thomas Bökelmann (Hiesfeld) unisono. Während Velbert etwa 100 Ordner stellen will, die hohe Kategorisierung aber für überzogen hält, hat Bökelmann zumindest Verständnis dafür. „Man muss für alle Eventualitäten gerüstet sein, da reicht es auch, wenn ein Fan aus dem Ruder läuft“, sagt er.

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