Die Primark-Gegner wollen nicht aufgeben

Bei einer Runde in der Alten Feuerwache sprach auch ein Experte aus der Mode-Branche.

Die Primark-Gegner wollen nicht aufgeben
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Zur Diskussionsrunde „Wenn Kleidung fast nichts mehr kostet, wer bezahlt dann dafür?“, hat die Initiative „K Pri“ (Kein Primark am Döppersberg) in die Alte Feuerwache eingeladen. Auch wenn der Bau des Investorenkubus beschlossen ist, wolle man weitermachen, heißt es seitens der Primark-Gegner. Ein Kurzfilm des Medienprojekts mit dem Titel „Primark um jeden Preis“, eröffnete das „politische Frühstück“, zu dem aber nur rund 30 Besucher gekommen waren.

Thema waren das Konsumverhalten von Jugendlichen mit Fokus auf Billiganbieter Primark, sowie der K-Pri-Protest am Tag der Ratsentscheidung am 10. Februar vor dem Barmer Rathaus. Im Film wurde ein innerer Konflikt deutlich: Für Primark sprechen die Preise, dagegen die Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern.

Marco Grüneschild, ehemaliges Betriebsratsmitglied bei „Zara“

Über diese Bedingungen referierte beim K Pri-Treffen Marco Grüneschild, ehemaliges Betriebsratsmitglied bei „Zara“ in Aachen, am Beispiel eines gewerkschaftlichen Austausches mit Textilbeschäftigten in Indien. Schnell wurde klar: Das Problem liegt nicht nur bei Primark, auch Luxusfirmen produzierten unter menschenunwürdigen Bedingungen. Gesundheitliche Beschwerden, Behinderung von Gewerkschaftsarbeit, Leistungsdruck und Gewalt seien in Indiens Fabriken Realität.

„Die Löhne reichen gerade einmal für ein Leben in Armut“, so Grüneschild. Eine Lösung für ein Leben ohne Ausbeutung sieht er noch nicht. Grüneschild: „Faire Bedingungen aus dem Ausland zu beziehen, ist nahezu unmöglich.“ Einen radikalen Boykott halten weder er noch die K Pri-Bewegung für sinnvoll. Stattdessen will man auf Aufklärung setzen.

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