Die Stadt braucht mehr Pflegeeltern für Kinder

Stadt schließt sich mit freien Trägern zusammen, um das Ziel von mindestens 500 Pflegestellen zu erreichen.

Wuppertal. Ab heute hängen in der Stadt Plakate: „Wir suchen starke Wuppertaler“, ist darauf zu lesen. Zusammen mit Radiowerbung und Kinospots gehören sie zu einer Kampagne, mit der die Stadt zusammen mit freien Trägern Pflegefamilien für Kinder sucht.

Dazu hat die Stadt sich mit alpha e.V., dem Wichernhaus und dem Sozialdienst katholischer Frauen zusammengetan. Gesucht werden nicht nur klassische Familien mit Kindern, auch Alleinerziehende oder gleichgeschlechtliche Paare seien willkommen. Jugendamtsleiter Dieter Verst: „Wir haben die Veränderungen in der Gesellschaft aufgenommen und wollen Vielfalt erreichen.“

Bis 2008 lag die Zahl der Kinder in Pflegefamilien recht konstant bei etwa 350, zurzeit sind es 430. „Da ist noch Luft nach oben“, sagt Sozialdezernent Stefan Kühn. In drei Jahren wolle man auf mindestens 500 Stellen kommen. 615 Kinder sind derzeit in Heimen untergebracht. Was sinnvoller sei, so Kühn, müsse im Einzelfall entschieden werden, mehr Möglichkeiten bei der Wahl dabei sehr erwünscht.

Wer sich vorstellen kann, ein Pflegekind, manche mit Bindungsstörungen oder Verhaltensauffälligkeiten, aufzunehmen, wird zunächst auf diese Aufgabe vorbereitet. Nach einer Vermittlung ist man eingebunden in ein Netz der Unterstützung. Dazu gehören Schulungen, Gespräche und Entlastung in Problemsituationen.

Die finanzielle Unterstützung für einen Pflegehaushalt liegt pro Monat zwischen 500 und 700 Euro, dazu kommt ein pädagogisches Entgeld von etwa 240 Euro. Bei Heimunterbringung veranschlagt das Jugendamt Mehrkosten von jährlich rund 30.000 Euro.

Am 13. November gibt es um 19 Uhr im Raum 200 des Elberfelder Verwaltungshauses einen Infoabend. Infos gibt es auch unter Telefon 563-7788. mj

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