Dorrenberg-Tunnel: „Sänger gefährden Fledermäuse“

Am Dorrenberg-Tunnel darf kein Adventssingen stattfinden. Gruppe könnte überwinternde Tiere aufwecken.

Wuppertal. Ruhig und besinnlich wollte die Niederländisch-reformierte Gemeinde an der Nordbahntrasse Adventslieder ´singen. Als Veranstaltungsort schlug die Wuppertal Bewegung das Westportal des Dorrenberg-Tunnels vor. Falls es regnet, könnten sich die Sänger im Tunnel unterstellen.

Nach Absprache mit dem Umweltamt wurde ein biologisches Gutachten in Auftrag gegeben. Und das macht der Kirche jetzt einen Strich durch die Rechnung. Denn das Adventssingen gefährde die im Tunnel überwinternden Fledermäuse. Die Tiere könnten durch die steigende Temperatur im Tunnel, den Rauch von Fackeln, klingelnde Fahrradfahrern und Kinder mit Taschenlampen aufgeweckt werden.

„Aus meiner Sicht kann daher in der Winterperiode generell keinen Gruppenveranstaltungen und im speziellen Fall auch nicht dem Adventssingen innerhalb der Tunnel zugestimmt werden“, schreibt Gutachter Guido Weber.

Die Wuppertal Bewegung kann die Entscheidung nicht nachvollziehen: „Wir verstehen diese kategorische Ablehnung nicht. So bringt man jedes gesellschaftliche Leben zum Erliegen“, sagt Carsten Gerhardt, Vorsitzender und Gründer der Bewegung.

„Natürlich müssen die Tiere geschützt werden, aber die Fledermäuse leben hinter einer dicken Tunnelschale. Und wir planen keinen Fackelzug oder ein Rockkonzert“, erklärt er. Das Gutachten könnte das Aus für Veranstaltungen im sogenannten „Tanztunnel“ bedeuten.

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