DRK-Kreisverband verzichtet auf seinen Weihnachtsmarkt

Ehrenamtliche Helfer fehlen, die Kosten sind zu hoch: Der DRK-Kreisverband verabschiedet sich vom Weihnachtsmarkt.

DRK-Kreisverband verzichtet auf seinen Weihnachtsmarkt
Foto: Uwe Schinkel

Wuppertal. Für Generationen von Wuppertalern gehört er zur Vorweihnachtszeit wie Kerzen und Adventskalender: Der große Weihnachtsmarkt des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) lockte alljährlich geschätzte 5000 Besucher in den großen Saal der Stadthalle auf dem Johannisberg — und „das seit 60 Jahren ununterbrochen“, sagt Reinhard Fliege, Geschäftsführer des Wuppertaler DRK Kreisverbandes.

Reinhard Fliege, DRK Wuppertal

Doch nun ist Schluss. Der Markt im vergangenen Jahr sei die letzte Veranstaltung dieser Art gewesen, teilt das DRK mit.

„Es war 2013 schon zu erkennen, dass viele bekannte Gesichter und helfende Hände der vergangenen Weihnachtsmärkte fehlten und Unterstützer aus Altersgründen nicht mehr zur Verfügung stehen“, so Reinhard Fliege. „Der Nachwuchs, der dringend benötigt würde, fehlt.“ So ergehe es dem DRK wie vielen sozialen und karitativen Einrichtungen: Langjährige Mitarbeiter gehen, neue Kräfte folgen nicht in gleichem Maße nach, Sponsoren werden weniger.

„Und wir mussten leider feststellen, dass die Kosten für die Veranstaltung stetig gestiegen sind, während Umsätze und Einnahmen rückgängig waren.“

Zwar habe dem DRK die Stadthalle mietfrei zur Verfügung gestanden, und auch die Zusammenarbeit mit der Stadt sei gut gewesen. Doch die Kosten des Markts — jedes Mal zwischen 15000 und 20 000 Euro — , die unter anderem für Personal und Technik anfallen, sind dem DRK zu hoch geworden. „Den Weihnachtsmarkt zu veranstalten, um dadurch Geld für die Sozialarbeit des Kreisverbandes zu generieren, ließ sich in den letzten Jahren nicht mehr realisieren“, erklärt Fliege. „Wir haben zwar keinen Verlust gemacht, aber der enorme Arbeitsaufwand steht nicht mehr in einem gesunden Verhältnis zum Ertrag.“

Deshalb wird auch nicht an eine Wiederaufnahme des Fests im nächsten Jahr gedacht. „Die Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen“, sagt Fliege. „Doch der Vorstand des Kreisverbandes hat beschlossen, die Tradition des DRK-Weihnachtsmarktes in der historischen Stadthalle zu beenden.“

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