Edles Material und Beinfreiheit: Neue Hörsäle sind fast fertig

Das neue Hörsaalzentrum wird Ende Mai an die Bergische Universität übergeben.

Wuppertal. Endspurt auf der Großbaustelle an der Gaußstraße: Ende Mai wird der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW das neue Hörsaalzentrum in die Regie der Bergischen Universität übergeben. Nach dem kompletten Umbau der alten Maschinenhalle im Gebäude K mit Kosten von knapp 18 Millionen Euro werden ab dem Wintersemester neben einem neuen Audi-Max mit 780 Sitzplätzen und dem kleineren Hörsaal mit 256 Sitzplätzen neun weitere Seminarräume zur Verfügung stehen.

Eigentlich hätte das Hörsaalzentrum auf dem Campus Grifflenberg schon in diesem Semester in Betrieb gehen sollen, aber ein Rechtsstreit um ein Vergabeverfahren und zwei strenge Winter sorgten für Verzögerungen auf der Baustelle. Das Warten hat sich offensichtlich gelohnt, denn schon beim Gang über die Baustelle ist zu erkennen, dass sich der 130 Meter lange Gebäuderiegel am Hang zum neuen Herzstück des Campus Grifflenberg entwickeln wird.

Auf die Details kommt es an. Und diese Details betonen den Charakter der früheren Industriehalle, die einst die Keimzelle der Bergischen Universität war. Projektleiterin Monika Brandes präsentiert mit berechtigtem Stolz die edlen Materialien, die für die Fassade und den Innenausbau verwendet wurden. Streckmetallelemente, Stahltreppen und geschliffener Gussasphalt werden kombiniert mit farbigen Wand- und Deckenflächen sowie großflächigen Fensterfronten, die je nach Sonneneinstrahlung automatisch oder individuell auf- und abgeblendet werden können.

„Der Eingangsbereich ist einfach toll geworden. Dieses Gebäude ist ein Gewinn für die Uni“, sagt Christa Bohl, Sprecherin des BLB.

Vom Foyer aus geht es in die beiden Hörsäle, die mit modernster Kommunikationstechnik ausgestattet sind. Orange dominiert im kleineren Hörsaal, im satten Rot leuchtet der Eingang zum Audi-Max. Einen reizvollen Kontrast dazu bilden die Stühle, die schwarz, weiß oder in Pastelltönen gehalten sind. Diese Farbanordnung erzeugt einen Effekt, der zum Beispiel aus der LTU-Arena bekannt ist, wo selbst unbesetzte Sitzreihen nicht den optischen Eindruck der großen Leere vermitteln.

Große Lehre statt großer Leere — so soll künftig auch der Alltag im Hörsaalzentrum aussehen. Zumindest was die Größe der Klappsitze angeht, werden die Studierenden demnächst im großen und kleinen Saal in der Business-Klasse Platz nehmen dürfen. „Wir hätten den Audi-Max auch mit über 800 Plätzen ausstatten können, aber das wäre auf Kosten der Sitzgröße gegangen. 60 Zentimeter Breite pro Klappstuhl sind schon etwas komfortabler als sonst, und auch die Tische sind großzügiger ausgefallen“, sagt Monika Brandes. Im Gegensatz zu den meisten anderen Hörsälen sorgt im Audi-Max das Tageslicht für den nötigen Durchblick.

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