Ein enges Band zwischen Wuppertal und Engels

Zahlreiche Aktivitäten erfüllen die Partnerschaft mit Leben. Besuch am 28. Oktober.

Wuppertal. 450 Kilo wogen die Notenblätter und Werke der klassischen Literatur, die einst von Wuppertal an die Mittelwolga geliefert wurden. Dieser Versand war eine der ersten Aktivitäten, mit denen eine Kulturbrücke zwischen dem Geburtsort von Friedrich Engels und der Wolgastadt Engels geknüpft wurde.

Inzwischen, Jahre später, sind feste Bande geschlagen, hat die „Kulturbrücke Wuppertal — Engels“ bereits zahlreiche Besuche und Gegenbesuche organisiert. Am 28. Oktober wird erneut eine Delegation aus Wuppertal an die Wolga reisen und erhält dabei unter anderem Unterstützung durch die Wirtschaftsförderung. Denn für Harald Nowoczin vom Vorstand der Kulturbrücke steht fest, dass aus der Kontaktaufnahme recht bald auch enge wirtschaftliche Bindungen erwachsen werden.

Mit solchem Erfolg war 2009, als der Verein mit Heimstatt und Sitz im Engels-Haus gegründet wurde, nicht zu rechnen. Schulkontakte und kultureller Austausch standen ursprünglich im Vordergrund der Vereinsarbeit. Dieser Schwerpunkt erklärt sich dadurch, dass die Geschichte der Kulturbrücke mit einer Kontaktaufnahme des Konzertsängers Günter Lesche begann, damals im Auftrag des Bundespräsidenten Johannes Rau.

Dass die Stadt Engels Zentrum der Bemühungen wurde, verdankt sie nicht allein ihrem Namen. Vielmehr sind etliche ihrer rund 200 000 Einwohner deutlich von deutschen Einflüssen geprägt. Denn ihre Vorfahren wurden einst von Katharina der Großen mit dem Versprechen auf eine besseres Leben aus Deutschland an die Wolga gelockt.

Über Generationen bewahrten die Wolgadeutschen — trotz teilweise sehr schwieriger Bedingungen und der Verfolgung durch den Sowjet-Diktator Stalin — Erinnerungen an die alte Heimat, der sie sich noch heute verbunden fühlen. Während mit ihnen der kulturelle Austausch im Vordergrund steht, richtet sich das Wuppertaler Interesse darüber hinaus auch auf Saratow, die Nachbarstadt von Engels. Am anderen Ufer der Wolga gelegen, ist sie mit ihren rund 900 000 Einwohnern ein bedeutendes Industriezentrum.

Die Wuppertaler Delegation, die Ende Oktober nach Russland aufbricht, erhofft sich auch dort gute Kontakte — die in Zukunft ausgebaut werden sollen.

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