Ein gemeinsames Gewerbegebiet für das Städtedreieck?

Die FDP will, dass Wuppertal, Solingen und Remscheid das ehemalige Gelände der Firma Rasspe gemeinsam zur Firmen-Ansiedlung entwickeln.

Ein gemeinsames Gewerbegebiet für das Städtedreieck?
Foto: Andreas Fischer

Kohlfurth. Als ein möglicher Standort für die Forensik war das Gelände der ehemaligen Landmaschinenfabrik Rasspe auf Solinger Gebiet an der Kohlfurth schon einmal im Gespräch. Nun macht es wieder von sich reden: Die Liberalen aus Solingen, Remscheid und Wuppertal sprechen sich dafür aus, dort ein interkommunales Gewerbegebietes zu errichten.

Die FDP unternimmt den Vorstoß natürlich unmittelbar vor der Kommunalwahl. Doch tatsächlich gilt genau dieses Areal als eines, das künftig mit Hilfe neuer Fördermittel aufbereitet werden könnte. NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) hatte bereits im Herbst vergangenen Jahres ankündigt, dass das Städtedreieck Wuppertal, Remscheid, Solingen bei der Entwicklung von Gewerbeflächen die gleiche finanzielle Unterstützung erhält wie das Ruhrgebiet.

Das hieße für das Bergische: Auch kleine Brachen mit einer Größe von weniger als fünf Hektar können gefördert werden. Und das ist im Städtedreieck bedeutsam, weil es die größeren und mehr als fünf Hektar bietenden Flächen im kleinteiligen und topographisch schwierigen Bergischen Land nur selten gibt.

Etwa in der kritischen Größenordnung befindet sich auch das mitten im Städtedreieck liegende Gelände. „Die Lage spricht für eine gemeinsame Gewerbegebietsentwicklung,“ so Alexander Schmidt, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Wuppertaler FDP.

Die alte Industriebrache ist allerdings mit erheblichen Altlasten belastet. Eine Sanierung könne sechs bis sieben Millionen Euro kosten. „Eine Summe, die durch die Stadt Solingen allein nicht zu stemmen ist. Das Gelände liegt seit fünf Jahren brach. Da liegt es nahe, über eine regionale Lösung nachzudenken“, sagt Ulrich G. Müller, Fraktionsvorsitzender der Solinger FDP.

Hintergrund: Für die Aufbereitung eines regionalen Gewerbegebietes könnte es der FDP zufolge vom Land eine 90-prozentige Förderung geben. Die verbleibenden zehn Prozent müssten sich Solingen, Remscheid und Wuppertal dann teilen. Immer noch viel Geld. Doch der FDP zufolge könnten später ja alle drei Städte profitieren. Fazit der FDP: „Ein solches Projekt könnte die bergische Zusammenarbeit weiter voranbringen und ließe sich auch auf andere Flächen ausweiten. Wir müssen stärker regional denken und handeln.“

Was die FDP nicht verrät: Hinter den Kulissen tut sich offenbar bereits etwas in Sachen interkommunale Gewerbefläche. Jüngst bei hieß es bei der IHK auf das Thema angesprochen, nach der Wahl werde Neues dazu mitgeteilt. Das klang zumindest so, als arbeiteten die Städte bereits an einer Lösung.

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