Eine Kindheitsgeschichte — erzählt von den Evangelisten

Die Theologin Uta Poplutz hält am Donnerstag, 3. November, in der CityKirche einen Vortrag zum Thema „Gott als Kind“.

Wuppertal. „Gott als Kind — religionsgeschichtliche Perspektiven der Weihnachtsgeschichte“ — so lautet das Thema der nächsten Folge der Vortragsreihe Uni-Tal in der Citykirche. Am Donnerstag, 3. November, (Beginn 19.30 Uhr) wird die katholische Theologin Uta Poplutz die kulturellen und religionsgeschichtlichen Hintergründe der Weihnachtsgeschichte erläutern.

Im Zentrum stehen die beiden Kindheitsgeschichten der Evangelisten Matthäus und Lukas. Während die Menschwerdung des Sohnes Gottes im Neuen Testament vor allem in christologischen Bekenntnissätzen oder in Hymnen zur Sprache kommt, berichten die beiden Evangelisten Matthäus und Lukas von der Geburt des Sohnes Gottes in Bethlehem in Form einer Erzählung.

Auf welche kulturellen und religionsgeschichtlichen Gedanken und Vorgaben aus der Umwelt des Neuen Testaments die Botschaft von der Menschwerdung Gottes als Kind zurückgreift, will Uta Poplutz anhand von Beispielen beleuchten. Hilfreich ist dabei auch der Vergleich der beiden Weihnachtstexte. Wo liegen die Gemeinsamkeiten, wo die Unterschiede? Welche Erzählstrategien werden verwendet, um das Besondere der christlichen Botschaft zu profilieren?

Uta Poplutz will bei ihren Zuhörern das Verständnis dafür wecken, die Texte der Evangelisten nicht als historisch exakte Dokumente nach heutigem Geschichtsverständnis aufzufassen, sondern als theologische Erzählungen, die eine tieferliegende Wahrheit auf geschickte Art und Weise mit der Lebenswirklichkeit der Christinnen und Christen ihrer Zeit verknüpfen.

„Wenn man die Texte auf diese Weise entschlüsselt, legen Sie durchaus provokantes Potenzial frei, das jenseits weltfremd-verklärenden Kitsches die Menschwerdung des Sohnes Gottes mitten im konkreten Leben der Welt verortet“, sagt die geborene Berlinerin, die 2010 als Professorin für Katholische Theologie und Biblische Theologie an die Bergische Universität berufen worden ist. Forschungsprojekte von Uta Poplutz an der Bergischen Uni sind zum Beispiel „Das Johannesevangelium als literarisches Kunstwerk“ (in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich) sowie die Übersetzung und Kommentierung des Matthäusevangeliums. Zudem ist sie Mitherausgeberin des zweibändigen „Kompendiums der frühchristlichen Wundererzählungen“.

In der Serie UniTal wird am 3. November erstmals ein theologisches Thema behandelt. Inspirierend für Zuhörer und Referentin dürfte der besondere örtliche Rahmen sein, den die CityKirche Elberfeld, vormals Alte reformierte Kirche, bietet. Schließlich handelt es sich bei der CityKirche um die älteste Kirche Wuppertals, deren ursprünglicher Name „St. Laurentiuskirche“ auf die Ursprünge der Stadt in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts hinweist.

Der Eintritt ist wie bei allen Vorträgen der Reihe UniTal frei.

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