Erinnerungen an Wuppertal im Krieg: „Bombenregen ohne Pause“

Vier Autoren berichten über Erlebnisse in Wuppertal während und nach dem Zweiten Weltkrieg.

Erinnerungen an Wuppertal im Krieg: „Bombenregen ohne Pause“
Foto: Archiv Hans-Peter Siedenbiedel

Wuppertal. In dem Buch „Kindheit und Jugend zwischen Zerstörung und Aufbruch — Wuppertal in den vierziger und fünfziger Jahren“ von Herausgeber Stephen Pielhoff und der Schreibwerkstatt des Bergischen Geschichtsvereins/Abteilung Wuppertal erinnern sich mehrere Autoren an ihre Erlebnisse während und nach dem Zweiten Weltkrieg.

Erinnerungen an Wuppertal im Krieg: „Bombenregen ohne Pause“
Foto: Archiv Hans-Peter Siedenbiedel

Ursula de Bruyn Ouboter wurde 1931 geboren. Der 30. Mai 1943 war anfangs ein ruhiger Tag. Um Mitternacht folgte dann eine Rundfunkwarnung: „Starke Feindverbände überfliegen Köln in Richtung Wuppertal, Achtung Wuppertal!“. Die Bombennacht beschreibt sie so: „Bomben Schlag auf Schlag. Ein ohrenbetäubender Bombenregen ohne Pause. Einschläge, Explosionen, Krachen einstürzender Mauern.“ Sie lebte in ständiger Angst vor dieser Bedrohung.

Ursula Linke berichtet vom 13. Juni 1941, an dem die Straße Auf dem Brahm in Hatzfeld von zehn Spreng- und Brandbomben getroffen wurde. Linke erinnert sich „noch gut an das dreimalige kurze Anschwellen und Abklingen der Sirene, die auf dem Dach eines Hauses in der Melanchthonstraße vor dem Anflug feindlicher Bomber warnte.“ Bis zur Währungsreform 1948 war es schwierig, Lebensmittel zu kaufen. „Wir erhielten Lebensmittelkarten, auf denen Abschnitte für Fett, Fleisch, Brot und Gemüse waren.“

Horst W. Tüsselmann kam im April 1936 auf die Welt. In seiner Erzählung berichtet er von der Totalverdunklung, die für Gebäude und Verkehrsmittel während der Kriegszeit galt. In der Nacht vom 29. auf den 30. Mai 1943 saßen Tüsselmann und seine Eltern im Luftschutzkeller und bekamen den Angriff dort mit. „Als nach circa zwei Stunden alles vorbei war und die Sirenen Entwarnung heulten, lief alles nach draußen. Der Himmel im Osten war feuerrot.“

Klaus Schumann wurde 1940 geboren. An die Luftangriffe kann er sich kaum erinnern, ebenso wenig an seinen Vater. „Eine einzige Erinnerung an meinen Vater und das Weihnachtsfest 1943 ist mir wie eine kleine Momentaufnahme im Gedächtnis geblieben.“

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