Grüne fordern anonymisierte Bewerbungen in der Verwaltung

Nach Pilotprojekt: Stadt und ihre Töchter sollen das Verfahren einführen.

Wuppertal. Bewerbungen ohne Angabe von Alter, Geschlecht oder Herkunft können sowohl Frauen als auch Menschen mit Zuwanderungshintergrund helfen, leichter zu Vorstellungsgesprächen eingeladen zu werden. Das hat ein mehrjähriges Pilotprojekt der Antidiskriminierungsstelle des Bundes ergeben (die WZ berichtete). Ein Erfolg also — meinen zumindest die Wuppertaler Grünen. Sie wollen deshalb per Ratsantrag dafür sorgen, dass auch die Stadt Wuppertal und ihre Töchter anonymisierte Bewerbungsverfahren auf den Weg bringen.

Es sei erwiesen, dass Zuwanderer, Frauen und ältere Arbeitnehmer mit diesem Verfahren bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hätten, teilte Gerta Siller, frauenpolitische Sprecherin der Grünen im Rat, jetzt mit. Sie schließt daraus: „Die Zeit zum Handeln ist gekommen.“ Der Antrag der Grünen, der zunächst im Juni im Integrations- und im Hauptausschuss sowie im Juli im Stadtrat besprochen werden soll, fordert deshalb die Verwaltung auf, bei der Stadt ab 2013 zumindest drei Pilotprojekte für anonymisierte Bewerbungsverfahren auf den Weg zu bringen. Damit könnten etwa Lehrstellen oder Positionen der mittleren Führungsebene auf den Weg gebracht werden.

Diese Projekte sollen auf zwei Jahre befristet und zeitnah ausgewertet werden. Bei ihren Töchtern solle die Stadt zumindest ihren Einfluss geltend machen, um anonymisierte Verfahren auf den Weg zu bringen, so die Grünen weiter. Einen ähnlichen Antrag hatten die Grünen bereits in der Ratssitzung am vergangenen Oktober gestellt. Damals war er mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP abgelehnt worden — laut den Grünen unter anderem mit dem Verweis auf eine fehlende bundesweite Auswertung zu dem Thema.

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