Grüne: Polizei auf dem rechten Auge blind?

Offener Brief an Polizeipräsidentin

Wuppertal. Die Straßenkämpfe zwischen rechts- und linksextremen Gruppen im Umfeld des Vohwinkel-Tages sorgen weiter für Unruhe in der Stadt. Vier Mitglieder des Kreisvorstandes der Wuppertaler Grünen unterstellen der Wuppertaler Polizei in einem offenen Brief an Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher, auf dem „rechten Auge blind“ zu sein.

Dieser Vorwurf wird in dem Brief zwar als rhetorische Frage formuliert — gleichzeitig berichten die Kreisvorstandsmitglieder Martin Möller, Janine Bruchmann, Raimond Klitsch und Olcay Bruchmann von einem Zusammentreffen mit einem Polizisten in Vohwinkel. Dieser Polizist, der sich als Leiter der Polizeiwache in Vohwinkel vorgestellt haben soll, habe gesagt, dass es in Vohwinkel kein Problem mit Rechtsextremen, aber ein erhebliches mit Linksextremen gebe.

„Diese Aussage verschlug uns, vor allem vor dem Hintergrund rechtsextremer Straftaten im ganzen Stadtgebiet, der unübersehbaren Präsenz verfassungsfeindlicher Symbole in Vohwinkel (. . .) die Sprache“, heißt es in dem Brief. Die Verfasser konstatieren, dass es sehr wohl ein Problem mit Rechtsextremen in Vohwinkel gebe. Dies dürfe von einem Vertreter der Polizei nicht ignoriert und verharmlost werden.

Die Polizei bestätigte gestern auf WZ-Nachfrage den Eingang des Briefs, wollte zu seinem Inhalt aber keine Stellung nehmen. Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher kündigte allerdings an, die Vorwürfe möglichst bald in einem persönlichen Gespräch mit den Wuppertaler Grünen erörtern zu wollen.

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