Haus nach Blitzschlag verloren — die Stadt erlaubt keinen Neubau

Fast 50 Jahre wohnte Frieda Möller (87) am Mutzberger Weg, bis vor einem Jahr ihr Haus verbrannte. Neu bauen darf sie nicht.

Wuppertal. „Blitzschlag setzt Haus am Mutzberger Weg in Brand“ — unter dieser Schlagzeile berichtete die WZ im Mai 2012 über ein Feuer auf dem Dönberg, unweit der Horather Straße. Der Brand im Dachstuhl machte das Gebäude an der Stadtgrenze zu Neviges unbewohnbar. Auch ein Jahr später ist die Ruine schon von Weitem zu sehen, obwohl die Gebäudeversicherung Eigentümerin Frieda Möller (87) einen Neubau bezahlen würde.

Stattdessen wohnt die Seniorin nach wie vor in einer Mietwohnung, ebenso wie Dieter Zimmer (73), der bis zum Unwetter ebenfalls am Mutzberger Weg 71 zu Hause war. Der Fall ist verzwickt: Den Neubau im Außenbereich darf die Stadt Wuppertal nach ihrer Information nicht genehmigen, da die Erschließung des Hauses wegerechtlich nicht gesichert ist und es noch keine Einigung mit den Nachbarn gibt.

Der Knackpunkt liegt im Baurecht: Zwar gelten für den Neubau wegen des Blitzschlags und des folgenden Brandes nicht die üblichen Hürden für das Bauen im Außenbereich: Vielmehr wird ein Umstand zum Problem, der seit Errichtung des Hauses bislang nicht kritisch war: Nach dem Blitzschlag und dem Feuer — bei dem es keine Verletzten gab — ist das Bauernhaus, dessen Anfänge bis 1887 zurückreichen und von dessen Dachstuhl nur noch Reste zu sehen sind, instabil.

„Aus baurechtlicher Sicht hat das Gebäude damit seinen Bestandsschutz verloren“, erklärt Rechtsanwältin Doris Baumann-Frank, die Möller seit März vertritt. Das Problem liegt im Mutzberger Weg selbst: Er führt von der Horather Straße aus durch Wiesen, Felder und Wald auf und über Möllers Grundstück sowie zu fünf weiteren bebauten Grundstücken. Deren Nutzer müssen auch über Möllers Grundstück fahren.

Für die 87-Jährige ist die Lage nach dem Blitzschlag nach wie vor belastend. Sie lässt beim Ortstermin mit der WZ ihren Tränen freien Lauf: „Das hätte jeden hier am Weg treffen können.“

Den vollständigen Text lesen Sie in der Donnerstagausgabe der WZ Wuppertal.

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