Helios-Protest: Schon über 1100 Unterstützer

Für die nächste Sitzung des Rates kommt eine Resolution auf den Tisch. Die konservativen Kräfte sind noch zurückhaltend.

Wuppertal. Nachdem sich ein Unterstützerkreis gegründet hat, um die befürchteten 160 Entlassungen beim Helios-Dienstleister DLK vielleicht doch noch zu verhindern, kommt nun auch politischer Rückenwind hinzu. Das wundert zwar nicht — angesichts der Tatsache, dass zu den Erstunterstützern auch zahlreiche Politiker gehören —, doch es erhöht den Druck vielleicht. Zumal die Zahl der Unterstützer auf der Internet-Protestseite bereits innerhalb weniger Tage die 1000er-Marke überschritten hat.

Zumindest stellt die SPD-Fraktion klar: „Es ist moralisch nicht vertretbar, für eventuelle Einsparungen von 400.000 Euro im Jahr diese Menschen auf die Straße zu setzen.“ Renate Warnecke, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, appelliert an alle Beteiligten, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Der Fraktionsvorsitzende Klaus Jürgen Reese erinnert daran, dass das Klinikpersonal in den vergangenen Jahren ein hohes Maß an Flexibilität bewiesen habe — und das Krankenhaus eine Verantwortung nicht ausschließlich gegenüber den Patienten, sondern auch gegenüber den Beschäftigten habe.

Für die Grünen-Ratsfraktion hofft Ilona Schäfer, dass neben den Gewerkschaften und Kirchen „auch alle Fraktionen im Rat der Stadt bereit sind, bei diesem Thema deutlich Flagge zu zeigen.“ Allerdings, so Ilona Schäfer, „zeigen sich zumindest die konservativen Kräfte im Rathaus bisher sehr zurückhaltend.“

Wie sich die Ratsfraktionen genau positionieren, das könnte sich bereits in einigen Tagen zeigen. Denn für die Ratssitzung am 17. Dezember wird die Fraktion der Partei Die Linke eine Resolution einbringen. Darin heißt es, der Rat der Stadt möge beschließen, dass solch ein Verhalten in Wuppertal nicht erwünscht ist. Zudem soll der Rat die Rücknahme des Helios-Planes fordern und die Gründung des Unterstützerkreises befürworten.

Bis zum 17. Dezember dauert es noch ein wenig. Bis dahin wird der Internet-Protest mutmaßlich weiter an Fahrt gewinnen. Jedenfalls schicken derzeit alle Beteiligten eifrig Mails an ihre Partner und Bekannten — mit dem Hinweis, ein deutliches Zeichen an Helios zu senden. Und das lautet: So nicht.

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