Hier macht Wuppertal Theater

Wuppertal. Am 27. September wird die erste Premiere im Theater am Engelsgarten über die Bühne gehen, für Ende August sind bereits die ersten Proben in der neuen Spielstätte geplant.

Hier macht Wuppertal Theater
Foto: Andreas Fischer

Während einer Baustellenbesichtigung kam Oberbürgermeister Peter Jung gestern das Wörtchen „klein“ in Zusammenhang mit der neuen Spielstätte nicht über die Lippen, denn groß sind die Erwartungen, die mit dem Projekt „kleine Spielstätte“ verbunden sind. „Um ein kompaktes Theater in dieser Größenordnung werden uns viele andere Städte beneiden“, ist Peter Jung überzeugt.

Der Innenausbau läuft auf vollen Touren. 155 Sitzplätze plus zehn variable Sitze wird das Theater am Engelsgarten bieten. „Das werden keine Klappstühle oder Bänke sein, sondern richtige Theatersitze, die wir in Recklinghausen getestet haben“, verspricht Günter Völker von den Theaterfreunden, die mit Spenden in Höhe von 1,5 Millionen Euro den Umbau der einstigen Lagerhalle des Museums für Frühindustriealisierung zu einer vielseitig nutzbaren Spielstätte erst möglich machten.

Das Gebäude besteht aus drei Funktionseinheiten. 350 Quadratmeter groß ist die eigentliche Spielstätte. Hinzu kommt ein gläserner Anbau als Eingangsbereich, der von der Culinaria bewirtschaftet werden soll. An der Stirnseite des Gebäudes entstand ein Anbau, der auf zwei Etagen und weiteren 250 Quadratmetern Platz für Garderoben, Maske, und Technik bietet. „Provisorisch wird hier gar nichts sein“, sagt Enno Schaarwächter, Geschäftsführer der Bühnen.

Sein Hinweis zielt auf die Vergangenheit, als die kleine Spielstätte im Foyer des Schauspielhauses ein Provisorium war. Doch wenn am 27. September die Eröffnung des Theaters am Engelsgarten nach gut einem Jahr Bauzeit mit dem Stück „Die schöne Müllerin“ gefeiert wird, dann soll das in einem eigenständigen Theater mit einem durchdachten Konzept geschehen. Dazu gehört auch die Versorgung des Gebäudes mit Erdwärme, was für ein gutes Raumklima und günstige Betriebskosten sorgen soll.

„Für eine Stadt wie Wuppertal sind zwei Häuser in der Größenordnung des Opernhauses und des Schauspielhauses mit 700 beziehungsweise 800 Plätzen nicht zu bespielen. Das Theater am Engelsgarten ist eine ideale Ergänzung zum Opernhaus“, sagt Peter Jung.

In der ersten Spielzeit soll sich Schauspiel-Intendantin Susanne Abbrederis mit ihren Produktionen ganz auf das Theater am Engelsgarten konzentrieren, um das Publikum mit dem neuen Haus vertraut zu machen. Neben Theater sollen dort auch Tanz, musikalische Darbietungen und Lesungen geboten werden. 11 x 11 Meter ist die Bühne groß, und sie nimmt etwa die Hälfte des Raumes ein. Die Zuschauer werden deshalb ganz nah dran sein, wenn Wuppertal bald wieder mit künstlerischem Anspruch Theater

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