Hund beißt Kind (9): 5000 Euro Schmerzensgeld

Wegen Verletzung der Aufsichtspflicht muss die 40 Jahre alte Hundehalterin 1000 Euro zahlen.

Wuppertal. „Tier bleibt Tier“, Richterin Sauter-Glücklich fasste am Dienstag zusammen, was jedem Hundehalter klar sein sollte: Beim Umgang zwischen Hund und Kind ist besondere Vorsicht geboten. Weil sie ihrem dreijährigen Familienhund zu sehr vertraute, muss eine Wuppertalerin (40) jetzt 1000 Euro an das Gesunde Kinderhaus zahlen. Sobald das Geld bezahlt ist, wird das Strafverfahren gegen die Hundehalterin eingestellt.

Im April 2010 hatte die Tochter der Angeklagten mit einer Klassenkameradin (beide neun) vor dem Haus gespielt. Mit dabei: die Hovawart-Hündin der Familie. Die Mädchen fütterten das Tier. Plötzlich biss die Hündin der neunjährigen Besucherin in die Wange. Warum, ist unklar. Das Mädchen musste sich einer plastischen Operation unterziehen, war eine Woche im Helios-Klinikum.

Dass die angeklagte Familienmutter zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, dass die Kinder — ein Au pair-Mädchen hatte die Mädchen mit dem Vierbeiner vor die Tür gelassen — draußen spielten, entbindet sie nach Ansicht des Gerichts nicht von der Aufsichtspflicht. Zugunsten der Angeklagten wurde gewertet, dass der Hund vorsorglich die Welpenschule und einen Hundetrainer besucht hatte.

Bisher wurden 5000 Euro Schmerzensgeld bezahlt. Weitere Zahlungen sind bereits angekündigt. Die zentimeterlange Narbe auf der Wange der Neunjährigen wird wohl erst verschwunden sein, wenn das Kind ausgewachsen ist. Nach dem Biss wurde die Hündin einem Wesenstest unterzogen. Jetzt lebt sie wieder bei der Familie. mst

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