Im Wuppertaler Zoo der Zukunft haben weniger Tierarten Platz

So plant der neue Zoo-Chef die Zukunft von Wuppertals größter Attraktion.

Wuppertal. Das Entwicklungskonzept für den Wuppertaler Zoo, das der neue Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz in der vergangenen Woche den Mitgliedern von Zoo- und Kulturausschuss vorstellte, hat für Aufsehen gesorgt. Werden die Pläne umgesetzt, dann werden sich Erscheinungsbild und Ausrichtung des Wuppertaler Zoos bis 2020 grundlegend verändern. Der „grüne Zoo“ soll mehr Besucher anlocken, die Einnahmen erhöhen und die Kosten senken. Für jedes der Reviere haben Dr. Lawrenz und die Zooverwaltung zahlreiche Ideen vorgestellt. Hier weitere Details:

Die Anlage soll um die Gehege für Gelbrückenducker und Hirscheber, sie wechseln ins Huftierrevier, erweitert werden. Das Elefantenbad wird verlegt und vergrößert. In der Nähe des „Wasserlochs“ der Elefanten soll bis 2014 die neue Zoogastronomie angesiedelt werden. Von der Terrasse aus soll die Möglichkeit bestehen, die Tiere zu beobachten.

Die Anlage für Schneeleoparden wird vergrößert. Luchse, Kondore und Andenkarakaras sollen abgeschafft werden. Eine Reduzierung der Arten ist auch im Rahmen der Umgestaltung des Großkatzenhauses geplant. Leoparden und Schwarze Panther sollen nicht mehr gehalten werden.

Der Schwerpunkt wird in Zukunft auf die Asiatischen Goldkatzen und Nebelparder gelegt. Statt Gittern trennen Glasscheiben die Tiere von den Besuchern. Ein neues Kleinkatzenhaus ist ein Projekt des Zoovereins. Auch dort wird über eine Arten-Reduzierung nachgedacht, um die Tierhaltung zu verbessern.

Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz wünscht sich einen Streichelzoo. Vor allem jüngere Besucher sollen dort Kontakt zu den Tieren bekommen und mehr über bedrohte Haustierrassen sowie die Haltung und Zucht des Bergischen Krüper (Hühnerrrasse) und der Bergischen Schwarzbunten Kuh erfahren.

Die Davidshirsche sollen ein neues Gehege im Wildgatterstil beziehen. Die Bongos (Waldantilopen) werden in einsehbaren Ställen untergebracht, Kiangs und Hängebauchschweine müssen laut den Plänen weichen. Geplant ist ein neues „Afrikapanorama“ mit Zebras und Straußen. Die Watussirinder ziehen in die alte Zebraanlage um, die Faultiere werden im Tapirhaus angesiedelt.

Geplant ist eine begehbare Sumpflandschaft durch die Umwandlung des großen Teichs am Zoo-Eingang. Das geht zulasten der Weißhandgibbons, die abgeschafft werden sollen. Stattdessen werden dort Flamingos, Pelikane und Schuhschnäbel zu sehen sein. Das Rondell eigne sich für Flugshows der Greifvögel. In diesem Bereich sollen begehbare Freiflugvolieren für Papageien entstehen.

Im Vogelhaus wird es drei statt bisher sieben Volieren geben, die mit Klavierdrähten statt Glasscheiben gesichert sind. Auch hier ist eine Reduzierung der Arten vorgesehen. Die Kängurus sollen mit den Emus in einem Revier untergebracht werden. In der Nähe sind dann mit den Straußen und Nandus weitere große Laufvögel zu sehen.

Neben der Verkleinerung der Gärtnerei wird die Einrichtung einer Schaugärtnerei ins Auge gefasst. Das Aquarium und Terrarium wechseln in die Zoosäle mit einem völlig neuen pädagogischen Konzept. Die Sanierung der Futtermeisterei, der Werkstätten und der Sozial- und Belegschaftsräume hält Dr. Lawrenz für dringend erforderlich. Sinnvoll wäre nach seiner Einschätzung ein kompletter Neubau. Um energetisch auf dem neuesten Stand zu sein und den Anspruch des „grünen Zoos“ zu erfüllen, will man eine Biogasanlage mit angeschlossenem Blockheizkraftwerk bauen.

Das bisher leerstehende Gebäude soll neuer Standort für das Aquarium, Terrarium, für Vortrags- und Mehrzweckräume des Zoovereins, das Zoopädagogische Zentrum mit Zooschule und Junior-Uni, das Kompetenz- und Bildungszentrum Carl Fuhlrott und das Veterinärmedizinische Zentrum sein.

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