Im Zoo ist man vor dem Fuchs auf der Hut

Jetzt schützt auch tagsüber ein Zaun das Gehege der Brillenpinguine — allerdings aus rein praktischen Gründen.

Wuppertal. Zu allererst einmal die Entwarnung: Es gab keine neuen Pinguin-Opfer im Wuppertaler Zoo. Doch der rote Zaun, der derzeit permanent um das Gehege der possierlichen Brillenpinguine aufgestellt ist, hat weiterhin seine Berechtigung, denn: „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“, sagt André Stadler, Kurator des Zoos.

Seit im Sommer 2010 der Fuchs im Tierpark los war und zahlreiche Pinguine riss — „in einer Nacht waren es acht auf einmal“, erinnert sich Stadler — , sind die Mitarbeiter ständig auf der Hut. Zeitweise wurden die Tiere damals sogar aus ihren Außenanlagen „evakuiert“.

Aber auch anderes Geflügel, wie Flamingos und ein Storch, wurden Opfer des flinken Reineke. „Das will ich nie wieder erleben“, sagt Stadler. Auch, weil ihm der Fuchs leid getan habe. Den erlegte nämlich ein Förster, der eigens zur Fuchsjagd bestellt worden war.

Seitdem herrscht Ruhe — aber nur, weil man im Zoo weiterhin vorsichtig ist. Denn: „Füchse sind tatsächlich sehr schlau“, erklärt Stadler. „Sie wissen, wo potenziell Beute zu machen ist. Und sie waren bei uns ja schon einmal sehr erfolgreich.“ Und wo so viel Angebot sei, da sei eben mit ungebetenen Gästen zu rechnen. Es müsse nur einmal ein Auto zu nah an der Zoo-Mauer parken — und schon sei der Fuchs wieder im Pinguin-Bau.

Der rote Elektrozaun soll das Open-Air-Gehege eigentlich nur nachts vor dem roten Räuber schützen. Dass er jetzt auch tagsüber die Anlage umringt, hat einen einfachen Grund: „Wenn wir den Zaun tagsüber abbauen, frieren uns die Löcher im Boden zu und wir können ihn abends nicht mehr aufstellen“, erklärt André Stadler. Strom fließt aber weiterhin nur nachts durch die Leitungen. Denn eine Gattung soll der Zaun sicher nicht abschrecken: die Zoobesucher.

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