Junior-Uni lockt mit öffentlichem Bienenstock

Junge Menschen sollen in einem eigenen Raum mehr über die Insekten lernen.

Junior-Uni lockt mit öffentlichem Bienenstock
Foto: Uwe Schinkel

Wuppertal. Eine transparente Imkerei — das ist das neueste Projekt der Junior-Uni: „Wir werden zu den wenigen Bildungseinrichtungen gehören, wo die Studenten über das Leben der Bienen geradezu faszinierende Erkenntnisse gewinnen können“, sagt Ernst-Andreas Ziegler, Geschäftsführer der Junior-Uni. Wie das geht? Anfang dieses Monats soll unter der Leitung von Prokuristin Ariane Staab in Zusammenarbeit mit Imker Michael Ernst und Wolfgang Sieben eine Art Bienen-Lounge in der Kinder- und Jugenduniversität entstehen.

Zwei Bienenvölker werden in einen etwa 15 Quadratmeter großen und abgetrennten Bereich direkt im Gebäude der Uni einziehen. Im Rahmen verschiedener Kursangebote soll es dadurch künftig zu erstaunlichen Einblicken in das Honigbienen-Leben kommen.

Die Idee, mit Bienen direkt an der Uni arbeiten zu wollen, gebe es schon lange. Ariane Staab: „Unser Ziel ist es, den Kindern möglichst viele naturnahe Projekte anzubieten. Bisher fehlten uns die Räumlichkeiten. Mit dem Neubau der Uni ist es nun aber möglich, einen Raum so zu verändern, dass dort die Bienen heimisch werden können.“

So ist in den vergangenen zwei Wochen bereits eine Glaswand eingesetzt worden, die künftig die Bienen im Seminarraum von ihren Forschern trennt. Aktuell werden die Fensterscheiben ausgetauscht. Es sollen Löcher in den Wänden entstehen, durch die die Bienen nach draußen fliegen können. Kameras werden den Ein- und Ausflug der Bienen dokumentieren.

Das Filmmaterial diene einer späteren wissenschaftlichen Auswertung: „Das ist ein faszinierendes Forschungsexperiment. Wir werden das Informationssystem der Bienen ganz genau studieren können. Etwa die Bienentänze, das Flugvermögen der Biene oder welche Blüten zu welcher Zeit aufgesucht werden“, erklärte Ernst-Andreas Ziegler. Neben den technischen Leistungen sei die Honigbiene auch aus soziologischer Sicht interessant: „Wir können unseren Studenten das Leben in einem Sozialstaat in der kleinsten Form beibringen. Bienen haben eine ganz bestimmte Arbeitsteilung. Damit fördern wir gleichzeitig den Respekt vor jeder Form des Lebens“, so Ziegler. Die Kurse, die dazu angeboten werden sollen, betreuen die Imker Michael Ernst und Wolfgang Sieben mit ihrem Sachverstand. Insgesamt 15 000 Euro investiert die Junior-Uni in das Projekt.

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