Klassenfahrten: Müssen Schüler bald zu Hause bleiben?

Weil die Regeln für die Kosten der Lehrer derzeit unklar sind, steht über vielen Fahrten nun ein Fragezeichen.

Wuppertal. Etwas Gutes kann Rainer Dahlhaus dem Umstand ja abgewinnen, dass das Land die Lehrer auf den Kosten für Klassenfahrten nicht einfach sitzen lassen darf: „Das stellt klar, dass das ein harter Dienst rund um die Uhr ist — und nicht selbst zu zahlen“, so der Leiter der Gesamtschule Langerfeld und Sprecher der Wuppertaler Gesamtschulen.

In der Praxis aber wartet auch er auf eine neue verlässliche Regelung zu Klassen- und Kursfahrten, deren Zukunft aktuell in den Sternen steht. An der Gesamtschule Langerfeld sind allerdings im laufenden Jahr keine Touren in Gefahr. Denn die Verträge für diese Fahrten seien längst abgeschlossen. Und wenn sie dann nicht zustande kämen, müsste ja der Schulträger finanziell einspringen. Solch ein Szenario kann sich aber niemand vorstellen.

Dahlhaus hofft auf Freitag. Bei einem Treffen mit dem Staatssekretär des Schulministeriums geht es dann auch um klare Regeln für die Klassenfahrten. Eine könnte so lauten: Es dürfen nur noch Angebote angenommen werden, bei denen bei einer Zahl von zum Beispiel 30 Schülern zwei Begleiter kostenlos mitfahren dürfen. Und solche Angebote gebe es durchaus.

Entscheidungen über weitere über das Jahr 2013 hinausgehende Fahrten werden derzeit nicht getroffen. Und an den Wuppertaler Gymnasien, so deren Sprecher Karl W. Schröder, der auch das Carl-Fuhlrott-Gymnasium leitet, gibt es derzeit für zusätzliche Fahrten schlicht keine Erlaubnis. Nur bereits genehmigte Touren finden statt.

Zwar bieten Schröder zufolge viele Lehrer an, sie könnten ihre Reisekosten auch einfach selbst bezahlen, doch auch das baut die genehmigungsrechtlichen Hürden nicht ab.

Für sämtliche Wuppertaler Gymnasien kann Schröder zudem feststellen: Der Etat, den es vom Land für die Klassenfahrten gibt, reicht an keinem einzigen Gymnasium aus, um die Kosten zu decken. Im vergangenen Jahr durften die Lehrer nicht gedeckte Kosten für ihre eigene Tour-Teilnahme in Düsseldorf geltend machen. Doch solch eine Bugwelle will das Land offenbar nicht weiter vor sich hertragen.

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