30 Sänger zwischen den Welten

Der Kammerchor Amici del canto vereinte Klassik und Moderne.

Barmen. „Zwischen den Welten“ war der Kammerchor Amici del canto bei seinem jüngsten Konzert. Von Hugo Wolf bis Knut Nystedt — die Palette an dargebotener geistlicher Musik reichte von der Klassik bis in die Moderne. Die Kirche Sankt Antonius in Barmen war dafür die perfekte Bühne: Das große, hohe Kirchenschiff vermochte die Stimmen der 30 Sänger eindrucksvoll zu tragen. Gerade wenn sie mehrstimmig sangen, hohe und tiefe Töne gleichzeitig erklangen, schallte es bis in die letzten Reihen. Mysteriös und bedrohlich zeigte sich dabei „Die erste Elegie“ von Einojuhani Rautavaara, bei der die Frauenstimmen hell aus dem dumpfen Klang der Männer hervor klangen.

Das „Fürchte dich nicht“ stellte der Chor unter der Leitung von Dennis Hansel in zwei Varianten zum Vergleich. Die Bühne teilte sich der Wuppertaler Chor mit der Geigensolistin Marie-Claire Dutt, die Georg Philipp Telemanns Siebte Fantasie für Geige Solo und die zweite Partita von Bach zum Besten gab.

Der Höhepunkt des Konzerts war sicherlich Karlheinz Stockhausens „Intensität“ — ein Stück ohne Noten oder Text. Die Anweisung des Komponisten ist lediglich: „Singe einzelne Töne so hingegeben, dass du die Wärme spürst, die von dir ausstrahlt. Singe weiter und erhalte sie, solange du kannst.“ So sangen die Mitglieder des Chors — im Kreis um das Publikum herum aufgestellt — Töne, die sich in Höhe und Intensität immer wieder veränderten und in Klangwellen durch die Kirche drangen. Ein wahrhaft beeindruckendes Musikerlebnis.

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