5000 Zuschauer im ersten Jahr: Das Taltontheater zieht Bilanz

Jens Kalkhorst ist zufrieden. Heute vor einem Jahr feierte die Bühne Eröffnung.

Herr Kalkhorst, das Taltontheater (TTT) hat seit einem Jahr eine eigene Bühne — Zeit, um Bilanz zu ziehen. Sind Sie mit der Auslastung zufrieden?

Jens Kalkhorst: Wir feiern am 14. Januar unser einjähriges Bestehen an der Wiesenstraße. Grund genug, um zu feiern, gibt es durchaus — so konnten wir uns im vergangenen Jahr über rund 5000 Zuschauer freuen. Im November haben wir es mit unserem Programm geschafft, eine hundertprozentige Auslastung zu erreichen. Besonders erfreulich finde ich, dass wir in diesem Monat so abwechslungsreiche Stücke wie „Othello“ und „Dracula“ auf der Bühne hatten. Der Dezember lief ähnlich gut. Das Musical „Irren ist göttlich“ wurde im Dezember ebenfalls mit restlos ausverkauften Vorstellungen verabschiedet. Das Premierenwochenende der aktuellen Produktion „Der Haken“ ist so gut wie ausverkauft. Im Ganzen also ist unser Publikum ebenfalls an der Wiesenstraße angekommen, und wir freuen uns über die durchweg positive Publikumsresonanz.

Am 26. Januar steht die nächste Premiere an. Was ist „Der Haken“?

Kalkhorst: Eine wunderbare kleine Krimi-Komödie über ein ehemals erfolgreiches Krimi-Autorenduos, das verzweifelt versucht, endlich wieder einen großen Hit zu landen. Über die Jahre hinweg haben es sich die beiden zur Gewohnheit gemacht, ihre spektakulären Morde für die Bühne vorher selbst auszuprobieren. Doch das Feuer ist erloschen und nebenbei verwandelt sich die Ehegattin eines Autors langsam in eine reiche, herrische Xanthippe. Wäre es da nicht eine gute Gelegenheit, bei der großen Erfahrung der beiden Mord-Spezialisten, das ungeliebte Objekt (ergo die Gattin) kunstvoll um die Ecke zu bringen und mit dem so gewonnen Geld einen Neustart zu wagen? Was zunächst wie eine typische Krimi-Geschichte klingt, entwickelt sich zu einem spannenden Verwirrspiel, bei der jede neue Szene eine neue, unerwartete Wendung bringt, denn der Haken findet sich immer wieder in der Story und lässt alles in einem anderen Licht erscheinen. Doch mehr wird nicht verraten . . .

Welche weiteren Pläne gibt es für das Jahr 2013?

Kalkhorst: Die Saison wartet noch bis Juni mit drei weiteren Premieren an der Wiesenstraße auf. Die Erfolgskomödie „Männerhort“ kehrt im Februar zurück auf die TTT-Bühne: Vier Männer erholen sich im Heizungskeller vom Shopping-Wahn ihrer besseren Hälften. Ab März warten wir mit „Gefährliche Liebschaften“ auf: Das Stück über Intrigen, Liebe und Rache kurz vor der Französischen Revolution inszenieren wir als opulentes Schauspiel. Und zum Abschluss der Spielzeit vollbringen wir dann noch unsere persönliche Energiewende: Friedrich Dürrenmatts Stück „Die Physiker“ steht ab April auf dem Programm. Nicht nur Fukushima hat gezeigt, dass dieses Stück über die Verantwortung und Verwirklichung der Wissenschaft noch genau so aktuell ist wie zur Zeit der Uraufführung. Es bleibt also weiterhin spannend.

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