Ausstellung: Fotografen auf den Spuren des Kriegs

Arbeiten von Chris Dreier und Andreas Wünschirs.

Wuppertal. Zwei verschiedene Verfahren, zwei verschiedene Blickwinkel — und doch ein Thema. Die beiden Fotografen Chris Dreier und Andreas Wünschirs haben sich mit Orten beschäftigt, an denen Spuren des Krieges sichtbar werden. „Die fotografierten Motive stehen in einem geschichtlichen Kontext“ — so auch Jürgen Grölle von der Galerie Grölle pass:projects, in der die Ergebnisse der beiden Künstler derzeit ausgestellt sind.

Überflutete Schienen, verlassene Häuser: Das Besondere an Dreiers Fotografien ist die Aufnahmetechnick. Mit selbstgebauten Lochbildkameras hat sie Originalschauplätze beispielsweise in Frankreich bereist und mit dieser einfachen und alten Technik Augenblicke eingefangen, die durch das Verfahren und vor allem dem Blickwinkel einen mysteriösen und düsteren Eindruck vermitteln. „Dafür benutzt sie Keksdosen oder Ähnliches“, sagt Grölle.

Durch ein kleines Loch im Deckel fällt das Licht der Motive in die dunkle Dose und trifft spiegelverkehrt auf ein lichtempfindliches Material. Die kriegsbeeinflussten Motive werden dabei nicht sofort offensichtlich. Schaut man etwa eine Wiese an, in deren Mitte Schilf wächst, so ist einem nicht sofort klar, dass man einen Bombenkrater vor sich hat. Gemeinsam haben die Werke, dass die Farben zurückhaltend, fast trostlos sind und die Motive verschwommen wirken.

Im Gegensatz dazu will Wünschirs mit seinen Aufnahmen Sehgewohnheiten infrage stellen. „Im besten Fall treten die Bilder Geschichten los“, erklärt der Künstler. Wenn er ein Rapsfeld fotografiert und im rechten Bildrand eine Blümchentapete auftaucht, dann ist es ganz gewollt, dass sich der Betrachter fragt, ob die Tapete auf dem Bild geklebt oder Teil des Fotos ist.

“ Zu sehen ist die Ausstellung mit dem Titel „Feld 1-4“ bis zum 13. Januar an der Friedrich-Ebert-Straße 143e — jeweils mittwochs und donnerstags von 17 bis 20 Uhr, freitags von 17 bis 19 Uhr, sowie samstags von 13 bis 16 Uhr.

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