Der Kontakthof zieht alle Blicke auf sich

Die Pina Bausch Stiftung erweckt eine Ausstellung über Rolf Borzik zu neuem Leben.

Da werden Erinnerungen wach: 1978 zog Malou Airaudo im „Kontakthof“ alle Blicke auf sich. 32 Jahre später steht die ehemalige Solo-Tänzerin vor einer Stellwand mit Fotos und sieht sich selbst. Die Bilder aus der „Kontakthof“-Inszenierung gehören zu den kleinen Schätzen einer Ausstellung, mit der die Pina Bausch Stiftung große Pläne hat.

Salomon Bausch über seine Unterhaltung mit Prinzessin Caroline.

Was „Rolf Borzik und das Tanztheater Pina Bausch“ verbindet, stellten Salomon Bausch, der Sohn der Tanz-Prinzipalin, und seine Frau Nataly Walter in Monaco vor. Dabei soll Monte Carlo nur der Anfang sein: Die Präsentation, die Pina Bausch vor zehn Jahren selbst konzipiert hatte und die die Stiftung nun — mit Blick auf den 30. Todestag von Rolf Borzik — gemeinsam mit der Fotografin Ulli Weiss zu neuem Leben erweckt, wollen die Wuppertaler künftig auch an anderen Orten auf internationalem Parkett präsentieren.

Dass sie in Verbindung mit einem Gastspiel zu sehen war, freut Salomon Bausch besonders: „Das ist ein toller Ort, um die Ausstellung zu revitalisieren. Am besten zeigt man sie zusammen mit den Stücken.“ Der studierte Jurist ist angetreten, das künstlerische Erbe seiner Mutter weiterzutragen, und steckt voller Pläne.

Da passte es bestens, dass Prinzessin Caroline reges Interesse hatte. „Sie hat mir erzählt, dass sie schon mehrere Stücke meiner Mutter gesehen hat“, berichtet Bausch. „Das wusste ich gar nicht — und das ist natürlich toll.“

Bewegende Momente erlebte auch Malou Airaudo — nicht nur beim Anblick alter Bilder. Die 62-Jährige, die sich seit 26 Jahren als Professorin für Zeitgenössischen Tanz an der Folkwang-Hochschule engagiert, ist nach wie vor wie aktiv — als Dozentin. Auch in Monaco begutachtete sie nicht nur neugierig die Ausstellung, sondern gab ihr Wissen an andere weiter: Airaudo, die nach ihrer klassischen Grundausbildung zunächst mit den Ballets Russes in Monte Carlo und dem Tanztheater Amiens gearbeitet hatte, bevor sie 1973 nach Wuppertal kam, leitete Tanz-Workshops und unterrichtete Studenten aus Nizza, Monte Carlo und Cannes. „Der Geist von Pina soll schließlich weiterleben.“

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