Eine Russland-Reise mit Mandolinen

Die Mandolinen-Konzertgesellschaft und Solistinnen aus Wuppertals Partnerstadt Jekaterinburg begeistern in der Stadthalle.

Wuppertal. Im Mendelssohn-Saal der Stadthalle lud die Mandolinen-Konzertgesellschaft Wuppertal (Makoge) am Sonntag zu einem besonderen Konzert ein: Unter dem Motto „Die Reise zum Sonnenaufgang“ gastierten dort auch fünf hervorragende Solistinnen aus Wuppertals russischer Partnerstadt Jekaterinburg. Mit sanften Melodien entführte das Zupforchester unter der Leitung von Detlef Tewes im voll besetzten Saal in eine slawisch anmutende Atmosphäre.

Svetlana Musafina und Natalia Larionova eröffneten dem Zuhörer die Facetten der Domra, einer russischen Variante der Mandoline mit etwas hellerem Klang. Als Solistin des Konzertes für Soprandomra und Zupforchester von Nikolai Budaschkin musizierte Svetlana Musafina mit ansteckender Spielfreude.

Dank ihres klaren Anschlags und ihrer dynamischen Bandbreite behauptete sich der Instrumentenklang erstaunlich gegenüber dem reich besetzten Zupforchester. Die Perfektion und der Charme ihres Spiels machten verständlich, dass Musafina in Fachkreisen als „Domra-Königin“ bezeichnet wird.

Natalia Larionova stellte die Besonderheiten der Altdomra unter Beweis, die insbesondere durch einen sonoren Klang fasziniert. Sie fesselte die Zuhörer durch ihr energisch-einnehmendes Spiel der orientalischen Melodien in Mikhail Gorobtsovs „Die Reise zum Sonnenaufgang“.

Die Domren waren nicht nur als Solo-Instrument zu hören, sondern auch in kammermusikalischer Besetzung als Trio mit der Pianistin Natalia Paschnowa, die einfühlsam den Klavierklang an die Zupfinstrumente anzupassen wusste. Auch Natalia Paschnowas solistische Fähigkeiten kamen nicht zu kurz. In einer Fantasie für Klavier und Zupforchester beeindruckte sie durch brillante Passagen und ein breites Farbspektrum.

Das Mandolinenspiel der Zwillingsschwestern Ekaterina und Elizaveta Solovey erwies sich schließlich als schöne Ergänzung zum strahlenden Klang der Domren. Ihr erstaunliches Zusammenspiel ließ ihre Instrumente zu einer Einheit verschmelzen.

Das temperamentvolle Musizieren der Solistinnen und nicht zuletzt das dramaturgisch sinnvoll aufgebaute Programm machten den Abend zum Erlebnis. Das Publikum dankte dies mit langanhaltendem Applaus und Bravo-Rufen.

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